Mitglied inaktiv
Hallo Hr. Dr. Bluni! Ich bin in der 28 SSW., 2. Kind. Vor 14 Jahren hatte ich einen Kaiserschnitt wegen Nabelschnurverknüpfung! Mein FA meint, dass die Gefahr besteht zu 25% wieder einen Kaiserschnitt zu bekommen, weil während der Geburt die Narbe aufreißen kann. Kann man das schon vorher per Ultraschall abschätzen ob die Narbe reißen wird? Kann die Narbe auch schon in der Schwangerschaft reißen? Wenn ich ca. 1/2 Stunde spazieren gehe, habe ich starkes Ziehen im Unterleib, als ob ich ein Stein drücken würde... Ist das normal? Wenn ich mich hinlege vergeht es wieder. Danke für Ihre Antwort.
hallo Odina, 1. zu beantworten sind bei der Frage, ob bei einer Folgeschwangerschaft erneut ein Kaiserschnitt erfolgt, die folgenden Fragen: 1.warum wurde der Kaiserschnitt gemacht? Wie war der Geburts-und Wehenverlauf? 2. Gibt es bei der folgenden Schwangerschaft besondere, geburtshilfliche Risiken bei der Frau und während der Schwangerschaft? 3. Wie schwer ist das folgende Kind ungefähr bei Geburt? Dieses sollte um die 36. SSW durch Untersuchung und US abgeschätzt werden. 4. Wie sind die Bedürfnisse der Eltern hinsichtlich des Entbindungsmodus? 5. Was empfehlen Frauenarzt/ärztin und die Entbindungsklinik den Eltern? Generell ist es wohl sicher den meisten Fällen möglich, eine vaginale Entbindung spontan, per Saugglocke oder Zange auch nach einem Kaiserschnitt durchzuführen, ohne, dass hier Probleme entstehen. Einen Automatismus: "einmal Kaiserschnitt immer Kaiserschnitt" gibt es nicht. Dieses sollte aber in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und der Entbindungsklinik entschieden werden, wo die Frau sich eigentlich immer vor der Geburt vorstellen sollte und nach einem Kaiserschnitt vielleicht noch mehr, um über die Vor-und Nachteile und auch die möglichen Risiken des ein oder anderen Vorgehens zu sprechen. 2.bei einer Schwangerschaft/Geburt nach einem oder mehreren Kaiserschnitten ergeben sich besondere Risikenn im wesentlichen durch die mögliche Ruptur der Gebärmutter. Dieses kann während der Gravidität (sehr selten) als auch unter der Geburt eintreten. Man spricht von einer kompletten Ruptur, wenn es zur Zerreißung des Bauchfells über der Gebärmutter (viszerales Peritoneum) mit mit teilweisem Vorfall fetaler Anteile in die Bauchhöhle kommt. Dies bringt eine akute Gefährdung von Mutter und Kind mit sich. Geht die Naht ein wenig auseinander (Nahtdehiszenz), kann dieses ohne Symptome verlaufen. Die Ruptur der Gebärmutter noch während der Schwangerschaft bei regelmäßiger Wehentätigkeit ist offensichtlich so selten, dass es hierzu keine Zahlen in der Literatur gibt, auch wenn die Anzahl der Kaiserschnitte deutlich zugenommen hat. Auch für Schwangere mit mehr als zwei Kaiserschnitten ist der Versuch einer Spontangeburt nicht zwangsläufig mit einem deutliche erhöhten Risiko einer Uterusruptur verbunden. Ein Auseinanderweichen der Naht findet sich 1,8-5,5% der Fälle bei Zustand nach zwei oder mehr Kaiserschnitten. Eine Narbenruptur fand sich nach einmaligem KS in 0,69% und nach 2maligem KS in 0,67 VB
Mitglied inaktiv
Hallo Odina, die Zahlen, die Dein Arzt genannt hat, gehören nicht ganz zusammen: Zwar stimmt es, dass etwa 25 bis 30 Prozent der KS-Frauen beim zweiten Kind wieder einen KS brauchen. Dies liegt aber nicht allein an der Gefahr, dass die innere Narben reißen könnte. Diese Gefahr ist nämlich so extrem gering, dass es dazu nicht einmal statistische Erhebungen gibt. Auch Frauen OHNE KS können übrigens einen Gebärmutterriss erleiden - beides ist extremst selten. Die Wiederholungsrate von etwa 30 % bei Kaiserschnitt setzt sich aus vielen Ursachen zusammen: Vor allem hängt es davon ab, WARUM der erste KS notwendig war und ob sich dieser Befund mit einiger Wahrscheinlichkeit wiederholen wird oder nicht. Immerhin 70 Prozent der KS-Frauen kriegen das nächste Kind spontan, gegenüber 80 Prozent der Frauen ohne vorherigen KS - das ist doch eine prima Quote. Ich selbst hatte zwei Kaiserschnitte. Der erste wegen großem Kind und Geburtsstillstand, der zweite wegen Querlage. In meiner Entbindungsklinik unterstützt man Frauen aber sehr in dem Wunsch, das nächste Kind nach KS spontan zu bekommen, da sieht man kein erhöhtes Risiko. Bloß - bei einer Querlage gibt es leider keine Alternative... Du brauchst überhaupt keine Sorge zu haben, die Narbe könne in der SS reißen! Du darfst ruhig spazieren gehen, den Bauch anspannen, Verkehr mit Deinem Mann haben, beim Stuhlgang feste drücken (sorry für die Offenheit, aber ich selbst hatte da zunächst auch Bedenken und habe meine Gyn gefragt...) usw. Da passiert rein gar nix! Dass es nach längeren Spaziergängen zieht, drückt oder schmerzt, ist normal, das war bei mir in allen Schwangerschaften (auch VOR dem ersten KS) so. Es bedeutet lediglich, dass der Körper einem damit signalisiert, etwas kürzer zu treten und nicht mehr so weit zu laufen. Denn das belastet die Haltebänder der Gebärmutter (daher Schmerzen) und den Rücken (auch Rückenschmerzen können in den Bauch ziehen). Ich hoffe, ich konnte Dich beruhigen! Liebe Grüße, Mimi
Mitglied inaktiv
Danke für die Antwort!
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