Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni! Ich war heute im KH, da ich starke Rückenschmerzen habe, die bis in den Bauch ziehen. Erst dachte ich, es könnte irgendwas mit meinem Baby nicht stimmen. Aber es hat sich raus gestellt das mit meinem Baby, jetzt 17+1 alles okay ist. Mich hat dann noch ein Chirurg unterscuht, der leider zum dem Ergebniss gekommen ist, das ich wohl einen Bandscheibenvorfall habe. Da man da ja jetzt nichts wirklich machen kann, hat er mir, in absprache mit der Gyn Station Ipuprofen 400 mit gegeben. Mit dem verweis, Morgenfrüh mich bei meinem Hausarzt oder Gyn zu melden. Meine frage ist nun, kann ich jetzt wirklich ohne sorge ein Tablette nehmen? Ich habe wirklich furchbare schmerzen, die ehr schlimmer als besser werden. Ich habe aber auch Angst meinem Kind zu schaden. Lieben Gruss Mareike
Liebe Mareike, die sich vergrößernde Gebärmutter und die sich verändernde Anatomie des kleinen Beckens bringt es mit sich, dass es in der Schwangerschaft mal "ziepen", ziehen, oder drücken kann - und dieses auch im Rücken - wobei man nicht generell sagen kann, woher es kommt, oder ob es noch normal ist. Hinzukommt, dass die hormonelle Veränderung zu einer Auflockerung des Bandapparates, auch im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule, führt und dass das Wachstum des Bauches eine zunehmende Verlagerung des Schwerpunktes nach vorne bewirkt, mit daraus resultierender Hohlkreuzbildung und entsprechenden Beschwerden. Sprechen Sie bei anhaltenden Beschwerden grundsätzlich mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt, auch schon deshalb, um auszuschließen, ob für Ihre persönliche Situation die Beschwerden eine andere Ursache haben. Rückenbeschwerden können sich hier bessern, wenn langes Stehen vermieden wird und auf eine gerade Sitzhaltung geachtet wird. Eine nicht zu hohe Gewichtszunahme in der Schwangerschaft kann Muskeln und Gelenke schonen. Schwimmen als körpergewichtsentlastende Sportart ist sicher sehr empfehlenswert. Es stärkt die Rückenmuskulatur und beugt damit nicht nur eventuellen Beschwerden vor, sondern lindert sie auch. Darüber hinaus kann ein gelegentliches Entspannungsbad eine deutlich entkrampfende Wirkung entfalten. Therapeutisch stehen neben der Massage und Fangopackungen auch die krankengymnastischen Übungen zur Auswahl. Dabei können unterstützend entkrampfende Medikamente eingesetzt werden. Ihr behandelnder Arzt kann mit einer schmerzstillenden und entzündungshemmenden Injektion Abhilfe leisten. Aber auch mit Verabreichung von B-Vitaminen oder mit schmerzstillenden Medikamenten kann Linderung herbeigeführt werden, wenn z.B. der Ischiasnerv betroffen ist. Dieses kann durch lokale Einreibungen, z.B. mit Johanniskrautöl, Kamillenöl oder Olivenöl im Lendenwirbel-Bereich abgerundet werden. Schmerzmittel der Wahl ist Paracetamol. Weiterhin können ältere Wirkstoffe, wie Ibuprofen und Diclofenac in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln bei strenger Indikationsstellung eingesetzt werden. Nach bisheriger Datenlage sind sie unbedenklich. Jedoch sollten diese beiden Substanzen im letzten Schwangerschaftsdrittel wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des kindlichen Kreislaufs im Herzen (Ductus botalli) nicht eingesetzt werden. Tipps zur Entlastung des Rückens sind •das Meiden von gebeugten Körperhaltungen (beim Sitzen oder beim Stehen) •Vermeiden Sie das Heben schwererer Gegenstände und gehen Sie beim Heben mit geradem Rücken in die Knie •Achten Sie bei den Schuhen auf weiche Sohlen und niedrige Absätze •Zum Schlafen können eine Gesundheitsmatratze und ein flaches Kissen sehr hilfreich sein •Beginnen Sie den Morgen nach dem Aufwachen mit einem Strecken und Lockerungsübungen neben dem Bett •Daheim und am Arbeitsplatz sollten Sie hier einen Stuhl haben, der den orthopädischen Anforderungen entspricht •Schwimmen und insbesondere Rückenschwimmen, wie auch Gymnastik stärkt die Rückenmuskulatur und entlastet den Rücken VB
Mitglied inaktiv
Ibuprofen ist laut meiner Hebamme das Mittel der wahl in der SS.
Mitglied inaktiv
sorry habe da gerade etwas verwechslt. in der Schwangerschaft Paracetamol und in der stillzeit Ibuprofen. So hat e smir meine Hebi erklärt
Mitglied inaktiv
in der 17 ssw ist das ok. allerdings ist ibuprofen nicht ganz unproblematisch in der ss, auch wenn in studien keine schädigung nachgewiesen werden konnte. ich selbst hab es auch nehmen müssen (und würds auch wieder tun). in den ersten 12 wochen wäre ich vorsichtig (weil noch keine ganz großen studien draussen, und vom wirkmechanismus her könnte man sich probleme vorstellen), und in den letzten 10 solltest du es auf gar keinen fall nehmen, es könnte theoretisch den ductus beim kind verschliessen, das wär fatal (aber eigtl erst bei sehr hohen dosen). ich würds erst mit paracetamol probieren, das ist völlig unproblematisch. wenn das nicht reicht, ibuprofen - aber nicht mehr als 1600 mg pro tag. wie gesagt, zwischen 12 und 30 ssw ist es hochwahrscheinlich ungefährlich. und deine schmerzen werden ja fies sein... morphium ginge übrigens problemlos (gibts auch als tabletten) - falls die schmerzen massiv sein sollten. gute besserung! tigger