Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Glukosebelastungstest

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Glukosebelastungstest

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Sehr geehrte Dr. Bluni, die nächsten Tage steht der Glukosebelastungstest an. Ich bin in der 28. SSW. Ich habe etwas Angst davor wie dieser ausfällt. Muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen um an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken? Bis jetzt wurde noch nie etwas im Urin nachgewiesen. Ist Übergewicht ein zwingender Grund dafür? (leide seit der ersten Schwangerschaft darunter) Mein ersten Kind war bei der Geburt 58 cm gross und 4330 g schwer, in dieser Schwangerschaft lag aber keine Schwangerschaftsdiabetes vor. Vielen Dank für Ihre Hilfe Tanja Kann man da irgendwas im vorhinein sagen?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Tanja, 1. ja, die Untersuchung zum Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes ist sicher eine der sinnvollsten Untersuchungen: bisher beinhalten die Routineuntersuchungen im Rahmen der Schwangerenvorsorge nur den routinemäßigen Urintest auf Zucker (Glucosurie), der allerdings unzuverlässig ist. Denn die Nierenschwelle ist in der Schwangerschaft meist erniedrigt. Das heißt, auch bei relativ niedrigen Blutzuckerwerten wird schon Glucose im Harn ausgeschieden. Durch den Urintest wird im Übrigen nur ein Bruchteil der Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes erkannt. Aus diesem Grund gibt es schon seit längerem Bestrebungen, einen objektivierbaren Blutzuckertest: Suchtest mit 50 Gramm Glucose oder oraler Glucosetoleranztest = oGTT mit 75 Gramm Glucose in die allgemeine Schwangerenvorsorge (24. - 28. SSW) zu integrieren, um durch eine frühzeitige Diagnose eine erfolgreiche Behandlung einleiten zu können. Zeigen sich nun im Urintest erhöhte Werte von Zuckerausscheidungen, sollte dieses kontrolliert werden und bei Anhalten sollte ggf. ein entsprechender Test (oraler Glucosetoleranztest= oGTT) durchgeführt werden. Da der unerkannte Schwangerschaftsdiabetes mit erheblichen Folgen für Mutter und Kind verbunden sein kann - mit dem Zuckertest werden letztlich nur 10% der Betroffenen erkannt - sind sich die Experten einig, dass eine solche Suche sinnvoll ist. 2. eine Risikogruppe für einen Schwangerschaftsdiabetes stellen folgende Frauen dar: -mit einer Vorgeschichte eines Schwangerschaftsdiabetes -Frauen mit Übergewicht oder sehr starker Gewichtszunahme -hoher Blutdruck -Frauen, die schon einmal eine Früh- oder Totgeburt hatten oder ein Kind mit einem Geburtsgewicht von mehr als 4000 Gramm geboren haben oder deren noch ungeborenes Kind ein deutlich zu hohes Gewicht hat -diabetisch belastete Verwandte 1. Grades -Frauen, die über 35 Jahre alt sind VB


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