Ina-Maike
Hallo Dr. Bluni, ich bin jetzt in der 14. SSW und nach 2 FG sieht es momentan recht gut aus. Was mich jetzt allerdings sehr beunruhigt, ist der Arztbericht von einem Experten an meine FÄ. "Auf Grund des relativ hohem Risikos einer Plazentationsstörung in Absprache mit der Schwangeren Beginn TherapieVERSUCH!!!! mit Pentalong80" Mir wurde bei der Ultraschalluntersuchung gesagt, dass die Plazenta nicht optimal durchblutet ist. Ich bekomme wegen meines Bluthochdrucks Nifidipin ret 20 mg + 10 mg und Beloc zoc 2 x 1. Wie gefährlich ist diese Durchblutungsstörung für mein Kind? Was kann passieren - verliere ich das Kind auch oder muss ich mit einer Frühgeburt rechnen? Was könnte noch für eine Therapie angewandt werden? Vielen Dank für Ihre Antwort! Viele Grüsse Ina-Maike
Liebe Ina-Maike, 1. es ist richtig, dass ein hoher Blutdruck für die Schwangerschaft eine enorme Bedeutung hat und deshalb erstens gut eingestellt und die Schwangerschaft noch intensiver beobachtet werden sollte. DAs bedeutet neben regelmäßigen Blutdruckkontrollen wird nach Hinweisen für eine Präeklampsie ("Gestose") und im Ultraschall-Doppler nach Veränderungen und Hinweisen für eine nicht ausreichende Versorgungsleistung geschaut. 2. Für die Behandlung des hohen Blutdrucks in der Schwangerschaft kommen folgende Medikamente in Frage: -alpha-Methyldopa (z.B. Presinol® -Dihydralazin (z.B. Nepresol®) -kardioselektive ß-Blocker, z.B. Metoprolol (Mittel der zweiten Wahl) Dabei gilt ganz klar die Devise, nur die Mittel zu verwenden, über die die meisten Erfahrungen vorliegen. 3. in der 14.SSW können wir im Ultraschall - wenn wir mal von Wachstumsminderungen absehen - noch gar keine Funktionsstörung der Plazenta nachweisen. Und Maßnahmen, diese vermeintliche Situation zu therapieren, gibt es neben der Blutdruckeinstellung nicht. Insofern kann ich zu der "Einschätzung" so nicht mehr sagen. 4. Mittel wie Pentalong 80 sind darüber hinaus erstens in der Schwangerschaft gar nicht zugelassen und eine solche Therapie wird unter normalen Umständen auch nicht empfohlen. Liebe Grüße VB Quelle http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-018.html (AWMF-Leitlinie 015/018 Diagnostik und Therapie hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen, Stand:1.5.2008, letzter Abruf:30.7.2011)
Ina-Maike
Lieber Dr. Bluni, vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich bin jetzt natürlich reichlich verunsichert, da ich diese Medikamente von einem Prof. einer Uniklinik bekomme, welche auf Risikoschwangerschaften spezialisiert ist. Der Prof. hatte auch noch keine Funktionsstörung sondern eine Durchblutungsstörung der Plazenta festgestellt. Er verwendetet hierzu Ultraschallgerät GE Voluson 730 Expert. Liebe Grüsse Ina-Maike
Liebe Ina, dann sind Sie offensichtlich in einer sehr guten Einrichtung und das Gerät ist so ziemlich der Rolls-Royce unter den Ultraschallgeräten. Ich gehe davon aus, dass auch die gewählte Therapie dann so sein wird, wie es vorgesehen ist, bzw. wie es dem Erkenntnisstand der Einrichtung entspricht. VB
Ina-Maike
Lieber Dr. Bluni, ja, ich denke, dass ich dort sehr gut aufgehoben bin. Allerdings sind sicherlich auch heute der modernsten Technik und Medizin Grenzen gesetzt. Dahin ging vorhin meine Frage. Was kann die Folge einer schlechten Durchblutung sein? Was kann noch gemacht werden? Liebe Grüsse Ina-Maike