Frage: Geburtseinleitung

Hallo, ich bin heute in der 40 Woche angelangt und bekomme nächsten Sonntag wenn sich vorher nichts tut die Geburt eingeleitet. Habe hölliche Angst davor weil ich nicht weis was auf mich zu kommt Kann mir vielleicht jemand etwas dazu sagen was mich dort im Krankenhaus erwartet ?

Mitglied inaktiv - 15.11.2010, 17:33



Antwort auf: Geburtseinleitung

Hallo, die Einleitung der Geburt - meist ab Erreichen des Entbindungstermins - kann auf verschiedene Arten bewirkt werden. Das kann z.B. auf nichtmedikamentöse Weise die Erweichung des Muttermundes mit Nelkenöltampon sein, aber auch der Versuch, über eine manuelle Dehnung des Muttermundes durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder eine Klinikärztin/Arzt, die Wehentätigkeit anzuregen. Medikamentös stehen ansonsten Tabletten, die vaginal eingelegt werden oder ein Gel, das vaginal appliziert wird, zur Verfügung. Alternativ gibt es auch oral einzunehmende Tabletten, für die es aber vorher einer entsprechenden Aufklärung bedarf. Bei einem Wehentropf wird das Wehenmittel als Infusion in kontinuierlich steigernder Dosis verabreicht. Dieses kommt aber meist nur bei schon vorgereiftem Muttermund zum Einsatz, da sonst die Erfolgsrate deutlich geringer ist. Insgesamt hängt das Vorgehen vom geburtshilflichen Befund, der Frage, ob es in der Vorgeschichte bereits einen Kaiserschnitt gab und dem Management der Klinik, welches von der ein zur anderen Klinik schon mal variieren, kann, ab. Die Wehen bei Geburtseinleitung müssen im Übrigen nicht schmerzhafter sein, als wenn sie natürlich eintreten und man hat mit der Periduralanästhesie (PDA) heute sehr gute Möglichkeiten, die Geburtsschmerzen zu lindern. Am besten stimmen Sie sich also mit der Entbindungsklinik dazu ab. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. hat im Februar 2010 die Leitlinien, Empfehlungen und Stellungnahmen zum Vorgehen bei Terminüberschreitung und Übertragung in einer S1-Leitlinie neu gefasst: Die Empfehlung zur Überwachung des Feten ab 40+0 SSW beinhaltet dabei: -eine Ultraschalluntersuchung mit Bestimmung der Maße und des Gewichtes des Feten und Fruchtwassermenge. Die Bestimmung sollte am Termin erfolgen, sofern nicht innerhalb eines Zeitraums von 4 Wochen zuvor eine Ultraschalluntersuchung stattgefunden hat. Diese dient dem Ausschluss einer chronischen Plazentainsuffizienz mit Wachstumsminderung -in 3-täglichen Abständen soll die sonographische Bestimmung der Fruchtwassermenge erfolgen. Die Überprüfung der Herzaktion des Feten kann durch die Registrierung eines Ruhe-CTG’s vorgenommen werden. -bei geburtshilflich reifem Befund (Bishop Score > 6) ist eine Geburtseinleitung eine mögliche Option, sofern die Schwangere den Wunsch hierzu äußert. Diese Leitlinie sagt, dass somit gewichtige Gründe bestehen, allen Schwangeren die Einleitung möglichst bald ab 41+0 SSW zu empfehlen. Bei der Aufklärung der Eltern sollte jedoch beachtet werden, dass die Risikoerhöhung hinsichtlich perinataler Mortalität bei abwartendem Verhalten nach 41+0 SSW zwar signifikant ist, sich die absoluten Zahlen aber immer noch in einem sehr niedrigen Bereich bewegen. Wird nach 41 SSW abgewartet, so bedarf es der sorgfältigen Aufklärung über die entsprechenden Risiken von Mutter und Kind. In diesem Zeitraum erfolgt die Überwachung 2-3-täglich durch Beurteilung der Fruchtwassermenge und durch das CTG. Zur Frage der Notwendigkeit einer Amnioskopie (Fruchtwasserspiegelung zur Beurteilung der Farbe des Fruchtwassers und damit Zustandsbeurteilung des Kindes) kann man meines Erachtens einen Absatz aus einem sehr aktuellen Lehrbuch der Frauenheilkunde zitieren, dem so nichts mehr hinzuzufügen ist: Die Autoren sagen, dass es aus ihrer Sicht vor dem errechneten Entbindungstermin keine Indikation zur Durchführung einer Amnioskopie gibt Die von Saling (1966) empfohlene Amnioskopie sei ihres Erachtens geeignet zur Beurteilung des fetalen Zustands bei rechnerischer Übertragung. Diese Technik ist allerdings inzwischen weitgehend durch den Oxytocin-Belastungstest, die Kine-Kardiotokographie (Schreiben des CTG bei Bewegung der Mutter) und die Ultraschall-Dopplertechnik abgelöst worden. „Dunkel verfärbtes Fruchtwasser ist ein unspezifisches Hinweiszeichen auf eine nicht näher quantifizierbare, abgelaufene intrauterine (in der Gebärmutter) Notsituation des Feten. Die Amnioskopie ist ein historisches Verfahren, das von uns nicht mehr eingesetzt wird.“ (aus „Frauenheilkunde“, Urban & Fischer-Verlag, 2. Auflage,2001, Feigel, Rempen, Würfel, Jawny, Caffier, Seite 281) VB Quelle http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-065l_S1_Termin%C3%BCberschreitung_%C3%9Cbertragung_02-2014-verlaengert.pdf (aktuelle Leitlinie 015/065 der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Vorgehen bei Terminüberschreitung und Übertragung, Stand 02-2014, letzter Abruf:16.05 2018)

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 15.11.2010



Antwort auf: Geburtseinleitung

Da brauchst du doch keine Angst haben.. das ist ncihts schlimmes.. Du bekommst entweder nen Wehencoctail oder eine Tablette bzw. Gel. Der Wehencoctail schmeckt zwar nicht wirklcih gut aber hilft bei den meisten Frauen sehr schnell.. Die Tablette oder das Gel je nach dem ist eig. das gleiche wird in die Scheide gelegt .. Das sind alles nur mittel um Wehen zu machen .. oder zur Unterstützung... Ich selber hatte die Tablette ( Zytotec) oder so und nach einer stunde hab ich richtig kräftige wehen bekommen ..Das wird dir aber im Krankenhaus alles noch mal erklärt und besprochen!!

Mitglied inaktiv - 15.11.2010, 18:53



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