Gestationsdiabetes und Zwang zur Geburtseinleitung bei unsicherem ET

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Gestationsdiabetes und Zwang zur Geburtseinleitung bei unsicherem ET

Bei mir wurde im großen Test in der 22. SSW Gestationsdiabetes diagnostiziert und trotz einer minimalen Abweichung nach einer Stunde um 4mg/dl und nun ständig stimmigen Blutwerten festgelegt, dass die Geburt am ET eingeleitet wird. Ich bin jetzt in der 28. Woche und alle Wachstumswerte des Kindes waren bisher normal. Auch habe ich noch kein einziges Kg seit Beginn der SS zugenommen, sondern erst 7Kg abgenommen. Seit Mai ist das Gewicht stabil bei einem BMI von 28,5. Ich bin 43 Jahre alt und Erstgebärende. In Unwissenheit der Schwangerschaft hatte ich seit März 3 Kortisonstoßtherapien (5x1000mg, 5x2000mg und 5x1000 mg Predinsolon, zudem 1x5 Einheiten Plasmapherese und mit Wissen der SS 5x Tryptophan Immunadsorption, wo auch jeweils 150mg Kortison gegeben wurden. Zudem ist der ET unklar, da ich seit einem Jahr keine Menstuation hatte. Im Mutterpass stehen nun der 3.12. als auch der 11.12. Warum MUSS die Geburt am 3.12. eingeleitet werden, obwohl alles OK und der Termin vielleicht gar nicht der richtige ist? Mir macht das extrem Stress zumal ich dann auf eine Wassergeburt verzichten muss, obwohl mir dazu geraten wurde, da ich durch eine seit über 20 Jahren bestehende MS schwache Beine habe und nicht im Liegen gebären möchte. Was kann ich tun, um der Natur ihren Lauf zu lassen, dass das Kind selbst den Startschuss zur Geburt geben darf?

von Alteisenfrau am 03.09.2018, 13:33



Antwort auf: Gestationsdiabetes und Zwang zur Geburtseinleitung bei unsicherem ET

Hallo, 1. in aller Regel wird sich der Entbindungstermin aus den frühen Ultraschall in der überwiegenden Zahl der Fälle ziemlich genau berechnen lassen 2. wenn es hier also Diskrepanzen gibt, dann sollte das noch einmal durch einen Oberarzt/Oberärzte in der Klinik eingeschätzt überprüft werden 3. und mit der Diagnose Schwangerschaftsdiabetes steht dann die die Empfehlung, dass spätestens mit erreichen des Entbindungstermins die Einleitung begonnen wird. 4. wenn dieses von der Patientin so nicht gewünscht wird, dann wird es sicherlich notwendig werden, hierzu ein ausführliches Gespräch über Nutzen und Risiko zu führen, wozu dann auch das Gespräch zum Thema erhöhtes Risiko der Plazentainsuffizienz bei Schwangerschaftsdiabetes und hohem Alter der Mutter gehört. In dem Fall kann dann sicherlich nach umfassender Aufklärung und Zustimmung individuell vorgegangen werden. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 03.09.2018



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