Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Gebärmutterkontraktionen

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gebärmutterkontraktionen

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Hallo Herr Doktor Bluni, ich habe seit ca. 2 Wochen Probleme mit einem immer wieder hart werdenden Bauch, also öfter als 1-2 mal pro Stunde ohne Schmerzen. Ich bin jetzt in der 34. SSW. Mein Frauenarzt hat schon zweimal ein CTG geschrieben, da war natürlich alles ok, da es im Sitzen oder im Liegen nicht so oft vorkommt. Den Muttermund hat er nicht untersucht. Meine Frage nun. Muss ich mir Sorgen machen, dass es dem Kind schadet? Können sich durch diese Kontraktionen die Herztöne verändern oder ist es nur von Bedeutung, da es zu einer Frühgeburt führen kann? Ich bin mir immer total unsicher ob ich in die Klinik fahren soll oder nicht. Ich nehme auch momentan Antibiotika wegen eines Harnwegsinfektes. Ich hoffe sie können mich beruhigen. Danke im voraus Stueffi85


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 2. für das Kind selbst - wenn wir mal von möglichen Frühgeburtsbestrebungen absehen - haben Kontraktionen keine klinische Bedeutung. VB


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