Mitglied inaktiv
Lieber Hr. Dr. Bluni, meine FÄ hat vorgestern bei mir einen speziellen Virentest gemacht (Gewebe aus dem Gebärmutterhals entnommen), da mein letzter Abstrich nicht i.O. war. Ich bin 26, habe 2 Kinder- das jüngste fast 3. Leider hat mich meine FÄ nicht ausreichend genug aufgeklärt bei dem Gespräch neulich, sie meinte, daß machen wir in 4 (!!!) Wochen ausführlich, wenn das Ergebnis des Virentests vorliegt. Habe ich den Virus denn schon definitiv- oder wurde mit dem Test jetzt nur geprüft, ob ich überhaupt einen Habe? Sie meinte, der nächste Schritt wäre dann, ein Stück aus dem Muttermund zu entfernen und zu gucken, ob dies gut oder bösartig ist. Äußerlich konnte sie nichts feststellen. Ich weiß, sie könnten schlecht aus der Entfernung eine Meinung abgeben. Ich bin nur so besorgt- und änglichst. Was bedeutet dies im schlimmsten Fall für mich? Muß bei Krebs sofort die Gebärmutter entfernt werden- oder gibt es andere Methoden der Behandlung (meine Ärztin meinte, Medis würde es nicht geben). Ich will ja nicht vom schlimmsten ausgehen, erhoffe mir nur eine Aufklärung zu diesem Thema. Die 4 wochen werden verdammt lang werden. Danke, Yasemina
hallo Yasemina, was hier konkret vorliegt und wie das genaue Abstrichergebnis aussieht, das kann die Frauenärztin sagen. Und davon hängt auch das Vorgehen ab. Zu den genannten Viren - HPV - kann man folgendes sagen: Bei HPV (Human Papilloma Virus) handelt es sich um eine Gruppe von über 100 miteinander verwandter Virustypen. Einige von ihnen können Warzen im Genitalbereich hervorrufen können, während andere HPV-Stämme Warzen an Händen und Füssen hervorrufen. Im Genitalbereich werden die sichtbaren Warzen Kondylome genannt. Sie treten nicht bei jedem HPV-Infizierten auf; viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie Kondylome haben. Bestimmte HPV-Typen verursachen Warzen am Gebärmutterhals, die bei ausbleibender Behandlung in einem Zeitraum von mehreren Jahren zu Krebsvorstadien und dann zu Krebs entarten können. Dieser Prozess geht aber langsam von statten und es bleibt genügend Zeit, die Erkrankung zu behandeln, bevor sie bösartig wird. Eine Frau mit Warzen im Genitalbereich sollte regelmässig Gebärmutterhalsabstriche vornehmen lassen. Die Früherkennung von Veränderungen durch Gebärmutterhalsabstriche ist die beste Vorsichtsmassnahme gegen Gebärmutterhalskrebs. Die betroffenen Frauen haben natürlich Angst, dass die Infektion Krebs verursachen könnte. Es ist normal, alle, einige oder keine dieser Gefühle zu haben. Anlass zur Sorge besteht jedoch nicht. Zur Zeit wird von der überwiegenden Mehrheit der Fachvertreter neben dem üblichen zytologischen Abstrich von Gebärmutterhals und Muttermund noch keine Virustypisierung empfohlen. Der Arzt kann mit den meisten therapeutischen Maßnahmen nur die Symptome bekämpfen. Werden diese HPV-Viren nur im Krebsabstrich nachgewiesen und es liegen keine Warzen vor, ist kein Handlungsbedarf gegeben. Diese Viren können gegenseitig übertragen werden, ohne dass Symptome da sind. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, bleib ganz ruhig, huh? Ein auffälliges Ergebnis beim Muttermund-Abstrich heißt bloß, dass es am Muttermund Zellveränderungen gibt. Diese sind in 99 Prozent der Fälle entzündlich bedingt und NICHT bösartig. Um sicherheitshalber zu gucken, ob Du ein bestimmtes Virus (HPV = humanes Papillomvirus) hast, das diese Entzündung häufig auslöst, hat Deine Ärztin jetzt getestet. Wenn sich der Krebsabstrich innerhalb einiger Monate nicht bessert, macht man eine sogenannte Konisation. Bei dieser kleinen OP wird ein kleines, kegelförmiges Stück Gewebe aus dem Gebärmutterhals entnommen. In den aller-, allermeisten Fällen stellt sich dann bei der Gewebeuntersuchung heraus, dass die Zellveränderung nicht gefährlich ist. Sehr viele Frauen haben im Laufe ihres Lebens mal einen schlechten Muttermund-Abstrich oder eine Konisation. Meist ist ihre Angst aber dann unbegründet. Statt der Konisation kann man übrigens zuvor mit speziellen Salben/Tinkturen versuchen, den Muttermund-Befund wieder in Ordnung zu bringen. Diese Behandlung muss der Arzt vornehmen. Meine Mutter sollte vor vielen Jahren auch mal eine Konisation bekommen. Sie ging dann noch zu zwei anderen Ärzten, weil sie die OP nicht wollte. Erst der dritte Arzt schlug ihr dann eine Therapie mit einem speziellen Mittel vor, das regelmäßig auf den Muttermund aufgetragen wurde. Und erst, wenn diese Therapie nicht geholfen hätte, hätte dieser Arzt die Konisation befürwortet. Innerhalb von drei Monaten war ihr Abstrich wieder in Ordnung und ist es seither geblieben - ganz ohne OP. Frage mal Deine Ärztin nach Möglichkeiten, die Konisation zu vermeiden, bzw. frage einen weiteren Arzt, wenn sie sich stur stellt (das braucht Deine Ärztin gar nicht zu erfahren). Liebe Grüße Bonnie-B