Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Frühgeburtsrisiko

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Frühgeburtsrisiko

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin 40 Jahre alt und so wie es derzeit aussieht schwanger :-) Am 26. April hätte meine Periode einsetzen müssen. Der heutige Schwangerschaftstest war positiv. Ich bin ängstlich, denn ich hatte nach einem vaginalen Krebsabstrich vom 24. April am 25./26. April leichte Schmierblutungen (dunkel gefärbt, also altes Blut??). Ich hoffe, dass die Blutungen 1. vom Krebsabstrich 2. ggf. "Einnistungsblutungen" waren. Jetzt (27. April keine Blutungen mehr) Wenn es denn so ist, wäre das meine dritte Schwangerschaft. Unser Sohn ist 5 Jahre alt. Unser 1. Kind haben wir in der 12 SSW verloren. In der zweiten SS hatte ich folgende Probleme: Gestationsdiabetis Cervixinsuffizienz Oligohydramnium vorzeitige Wehen Unser Sohn wurde in der 34+3 SSW per notsectio aufgrund Wachstumsstillstand, eingeengtem CT, Verdacht Kardiomegalie geboren. Nun meine Fragen: Wie hoch ist statistisch mein Risiko einer erneuten Frühgeburt? Was kann ich tun - sofern möglich - meine Fruchtwasserbildung positiv zu beeinflussen? Was kann ich tun um einen erneuten Gestationdiabetis zu verhindern? Wäre es sinnvoll mich sehr früh (ab 6 SSW) bezüglich Diabetis zu testen? Müssen die o.g. SS-Probleme sich unweigerlich wieder einstellen? Es ist wohl unsere letzte Chance (haben sehr lange auf diesen positiven Test gewartet). Ich habe jetzt schon sehr große Angst unser Kind zu verlieren. Danke für die Geduld des langen Textes und Ihre Antworten. Einen schönen Gruß. Christine


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Christine, 1. nach einem solchen Abstrich können durch die Bürste immer mal leichte Blutungen auftreten, die hinterher bräunlich werden. 2. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. 3. nach einer Schwangerschaft mit einem GDM (Gestationsdiabetes=Diabetes in der Schwangerschaft) besteht ein Risiko von etwa 50% für das erneute Auftreten einer Glucosetoleranzstörung in der folgenden Schwangerschaft. Es ist also eine frühzeitige (in den ersten drei Monaten) Diagnostik und Besprechung des Vorgehens indiziert. Bei negativem Ergebnis wird der Test in der 24. SSW noch einmal wiederholt. Das individuelle Vorgehen hinsichtlich Ernährungsberatung und/oder medikamentöse Maßnahmen ist durch die diabetologischen Spezialisten vor Ort zu klären. VB


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