Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Frühgeburt?

Frage: Frühgeburt?

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Hallo Dr. Bluni! Nachdem mein Mann und ich uns ein Kind wünschten würde ich im zweiten Zyklus schwanger. Leider verlor ich nach Blutungen in der 7 und 8 Schwangerschaftswoche das Kind was seelisch sehr schwierig für mich war. Nach einen halben Jahr versuchten wir es erneut und ich würde wieder nach zwei Versuchen schwanger. Erneut traten Blutungen auf. Mein Frauenarzt verordnete mir Bettruhe. Danach ging es mir in der Schwangerschaft sehr gut. Siebeneinhalb Wochen vor dem errechnteten Geburtstermin wurde bei einer Vorsorgeuntersuchung festgestellt das der Gebärmutterhals auf 2 cm verkürzt ist und bereits eine Trichterform hat. Ich mußte ins Krankenhaus. Ich bekam wehenhemmende Mittel (obwohl ich keine Wehen spürte und auch zuvor nicht bemerkt hatte) und eingeschränkte Bettruhe. Nach zwei Wochen sagten sie es ist alles ok und ich dürfte nach Hause. In der Nacht bevor ich entlassen wurde, platzte die Fruchtblase und das Kind wurde per Notkaiserschnitt (BEL, 34+3SSW) geholt. Sie wog 2270g und nach zwei Wochen Krankenhaus war sie so stabil das sie nach Hause durfte. Meine Fragen: Aus welchen Gründen platzt die Fruchtblase? Weder ich noch meine Tochter hatten eine Infektion. Muß ich bei einer erneuten Schwangerschaft wieder mit Problemen rechnen?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Eva-Maria, Grundsätzlich sind die Ursachen für einen frühen Blasensprung nicht immer klar. Eine Infektion im Vaginalbereich ist sicher nur eine mögliche Ursache von vielen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Risikofaktoren auf Grund der persönlichen Vorgeschichte (Anamnese) und auf Grund von klinischen Faktoren: Wir unterscheiden folgende Risikofaktoren 1.persönliche Faktoren aus der Vorgeschichte die mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einhergehen: mütterliches Alter (< 17 Jahre; > 35 Jahre) niedriger Body-Mass-Index (< 19.8 kg /m2) Ethnik (afro-amerikanische Rassen) vorangegangene Frühgeburt(en) niedriger sozioökonomischer Status Rauchen/Drogenkonsum Stehende Tätigkeit mütterliche Erkrankungen 2.Klinische Faktoren laufenden Schwangerschaft, die mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einhergehen: Mehr als 6 Kontraktionen > 6 /h Muttermundsweite > 3 cm Verkürzung des Gebärmutterhalses um > 80 % oder weniger als 2,5 cm Blasensprung Blutungen Gebärmutteranomalien Infektion/ bakterielle Besiedlung mütterliche Erkrankungen Mehrlingsschwangerschaft Kindliche Anomalien Plazenta praevia vorzeitige Plazentalösung 2. die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. VB


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