Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Fragen zum Histologiebefund

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Fragen zum Histologiebefund

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Hallo, hatte bei dem Arzt der damals die Zwillinge entbunden hat nachgefragt, ob man anhand der Befunde erkennen könnte, ob es sich um eineiige oder 2eiige Zwillinge handelt... Das kam gestern per Post (+ Histologie): Sehr geeherte Frau B., hiermit beantworte ich gerne Ihre Frage und zwar: Erklärung des Fachbegriffesm monochoriotisch-diamniotische Plazenta (s. beiliegende Kopie des Histologiedefundes) KANN eineiige Zwillinge bedeuten; nur monochoriotische-monoamniotische Plazenta bedeutet, dass sicher eineiige Zwillinge vorliegen... Im histologiebericht stand: Es handelt sich um eine reife ... fusionierte monochoriotusch-diamniotische Geminiplaznta... Hinweise für eine Blasenmole ergeben sich nicht... Hat jemand von euch ne ahnung, was dass heisst? Heisst das "fusionierte" dass es 2 Mutterkuchen waren, die zusammengewachsen sind? und wo ist der unterschied zwischen m-d und einer m-m Plazenta? (wie muss ich mir das Vorstellen?) Und was ist ne Blasenmole?! (Bei der ersten US-Untersuchung waren 2 Fruchthöhlen zu sehen, in den nächsten US sah es dann immer so aus, als wären beide Kinder in einer FH und eine 2. nicht mehr vorhanden, mein Arzt war aber nicht sicher... wenn da jetzt steht, dass da keine Hinweise auf eine Blasmole sind, heisst dass, dass es keine Hinweise auf eine 2. Fruchthöhle gegeben hat?! oder hat das nichts miteinander zu tun?) Bitte entschuldigen sie den langen Text, aber ich weiss mit den ganzen Informationen grad nicht sehr viel anzufangen, ausser, dass ich immernoch nicht weiss, ob meine Damen nun ein- oder zweiig sind. LG Juni


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, 1. die genaue Interpretation des Befundes wird sicher jemand vor Ort übernehmen können. 2. Es gibt es eine Reihe von Möglichkeiten (in der Frühschwangerschaft und unmittelbar nach der Geburt mit Untersuchung der Eihautverhältnisse, die Ein - oder Zweieiigkeit festzustellen. Häufig kann man bereits in der Frühschwangerschaft erkennen, ob sich die Zwillinge in zwei getrennten Fruchtblasen entwickeln (dann sind sie fast immer zweieiig) oder ob sie von einer gemeinsamen äußeren Hülle umgeben sind (eineiige Zwillinge). Jedoch sollte daran gedacht werden, dass es hier auch zu Verschmelzungen kommen kann, so dass man dann nicht mehr eindeutig sagen kann, ob die Kinder ein- oder zweieiig sind. Eineiige Zwillinge entstehen, wenn sich die Eizelle teilt, nachdem sie befruchtet wurde. Man nennt sie daher auch monozygot (aus einer Eizelle entstanden). Bei eineiigen Zwillingen unterscheidet man die Entwicklungsform aus medizinischer Sicht nach dem Teilungszeitpunkt der befruchteten Eizelle. Etwa 70% der Zwillinge sind zweieiig, 30% sind eineiig. Von den eineiigen Zwillingen haben etwa ein Drittel zwei Plazenten, und zwei Drittel eine gemeinsame Plazenta. Zwillinge mit einer Plazenta, aber zwei Fruchthöhlen sind im Fachausdruck monochorial, diamniotisch. Die seltenste Form wäre mit gemeinsamer Plazenta und Fruchthöhle (monochorial, monoamniotisch). Unter den eineiigen Mehrlingen haben die monochorialen im Vergleich zu den dichorialen (getrennt angelegte Plazenten), bedingt durch die praktisch immer zwischen den einzelnen Feten bestehenden Gefäßverbindungen, ein deutlich höheres und unter diesen die sehr seltenen monoamnialen das höchste Risiko.( "les liaisons dangereuses") die monochorial-monoamnioten Plazenten sind sehr selten und kommen nur bei etwa 1-3% aller Zwillinge vor.1:3000-9000 Geburten. Wegen der Seltenheit gibt es in der internationalen Literatur nur wenige Fallberichte über Entbindung bei monoamniotischen Zwillingen. 3. im Zweifel kann nach der Geburt ansonsten nur die Analyse über bestimmte äußere Merkmale und eine DNA-Diagnostik weiterhelfen. VB


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