Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, ich hatte am Mittwoch eine Ausschabung, weil es sich seit 5+6 nicht mehr weiter entwickelt hat. Einen Embryo gab es nie, daher komme ich psychisch ganz gut damit klar und ich habe auch schon eine Tochter (20 Monate). Nun zu meinem Problem/Fragen: Ich hatte bereits vor meiner Tochter Probleme mit Schmierblutungen eine Woche vor der Mens, eine Gelbkörperschwäche wird angenommen, mein Blut ist daraufhin aber noch nie untersucht worden, was aber sicherlich sinnvoll wäre, oder? Ich denke, dass ich wegen der Schwäche diesen Abort hatte. Ich bin mit Schmierblutungen in diese Schwangerschaft gestartet, war also von Anfang an recht instabil und meine FÄ hat mir leider erst spät Utrogest verschrieben, wobei Utrogest den Stillstand vielleicht am Ende auch nicht mehr verhindern konnte. Woran liegt es, wenn zu wenig Gelbkörperhormon produziert wird? Kann man das noch anders unterstützen/vorbeugen als nur mit Utrogest? Ich werde dies nun immer direkt nach dem Eisprung bis zur Mens nehmen, das wäre sinnvoll, oder was meinen Sie? Muss ich es dann bis zur 8. oder besser noch bis zur 12. SSW nehmen, wenn ich wieder schwanger bin? Ich hatte einen Monat lang Agnolyt ausprobiert, hatte aber trotzdem diese Schmierblutungen, also das scheint wohl nichts zu bringen. Wie hoch ist das Risiko, dass man 2 Aborte hintereinander hat? Vielen Dank für Ihre Antworten! Gruß Sandra
liebe Sandra, 1.die Gelbkörperschwäche ist sicher in den allermeisten Fällen nicht die Ursache einer frühen Fehlgeburt. 2.eine rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons, in der Absicht, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, ist in aller Regel nicht indiziert. Auch, wenn es nach wie vor häufig so gehandhabt wird, gibt es für den Sinn dieses Vorgehens keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"), die das rechtfertigen würden. Allerdings ist dieses im Rahmen der Maßnahmen einer künstlichen Befruchtung sicher anders zu betrachten. 3.es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, daß manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes nach einer Fehlgeburt liegt aber bei etwa 85-90%! Nach der vollendeten 6. SSW ist das Fehlgeburtsrisiko so in etwa bei 12% und nach der vollendeten 12. SSW nur noch bei etwa 4%. Bei unauffälligem Verlauf der Schwangerschaft kann die Frau deshalb beruhigt sein und sollte bei etwaigen Ängsten mit ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin zu sprechen, der/die ihr diese dann sicher nehmen kann. VB
Mitglied inaktiv
Hallo Sandra, bin zwar nicht Doc Bluni, möchte aber auch gern was dazu sagen, wenn ich darf, weil ich Ähnliches erlebt habe. Also, die meisten Wissenschaftler nehmen neuerdings an, dass fast nie eine Gelbkörperschwäche für einen frühen Abort verantwortlich ist, wie man dies bis vor kurzem glaubte. Bei einer zu ausgeprägten Gelbkörperschwäche (eine leichte macht nix) wird man einfach gar nicht erst schwanger. Frühe Aborte gehen dagegen überwiegend auf einen genetischen Ablesefehler bei der frühen Zellteilung zurück (oder auf Alkohol, Drogen, Medikamenteneinnahme etc.). Dieser Zellteilungsprozess ist sehr störanfällig, das gilt für jede Frau. Daher hat jede zweite Frau mit Kindern auch bereits schonmal eine frühe Fehlgeburt erlebt (ich auch). Dies ist eine leider häufige und normale Reaktion des Körpers, wenn mit dem Embryo etwas nicht stimmt. Er hört auf, den Embryo weiterzuentwickeln oder stößt ihn gleich ab. Wegen dieser Erkenntnisse verschreiben sehr viele Ärzte heute gar kein Utrogest mehr in der Früh-Schwangerschaft. Studien haben gezeigt, dass dieses die Abortrate NICHT senken konnte. Manche Ärzte verschreiben es zwar immer noch, nach dem Motto, es kann ja nicht schaden. Meine (wirlich supergute, gründliche und verantwortungsvolle) Ärztin verschreibt es zum Beispiel auch gar nicht mehr. Sie sagt: Auch Frauen mit Gelbkörperschwäche haben - wenn sie schwanger geworden sind - keine Aborte wegen dieser Schwäche. Weil nämlich auch ein schlapper Gelbkörper nach der Einnistung sofort stark wächst und ausreichend Progesteron produziert. Ich selbst habe auch eine GKS (zwei Kinder, eine frühe Fehlgeburt). Schmierblutungen in der Früh-Ss sind sehr häufig. Manchmal sind sie Anzeichen für einen drohenden Abort (weil mit dem Embryo etwas nicht stimmt), manchmal haben sie gar keine Bedeutung. Dies gilt aber für alle, ob nun mit oder ohne GKS. Langer Rede kurzer Sinn: Wenn mit dem Embryo alles okay ist, hält ihn der Körper, auch bei GKS. Umgekehrt kann kein Utrogest der Welt eine fehlerhafte Früh-SS halten, wenn der Körper den Embryo nicht weiterentwickeln möchte. Du brauchst also nicht zu hadern und glauben, früher eingenommenes Utrogest hätte Dich vor der FG bewahrt, denn dies wäre nicht der Fall gewesen. Auch, dass nicht einmal ein Embryo angelegt war bei Dir, zeigt, dass die GKS nicht die Ursache war. Denn auch wenn diese einen Einfluss hätte, wie man früher annahm, würde sie nicht die Entwicklung des Embryos blockieren, sondern hätte zur Folge, dass ein gesunder (!), normal entwickelter Embryo nicht gehalten werden kann und abgeht. Ich drücke Dir die Daumen, dass es bald wieder klappt! Alles Liebe, Hexe
Mitglied inaktiv
Hallo, danke für Deine Antwort. Leider habe ich auch schon anderes gehört, kenne eine Frau, die hatte schon drei FG's vor und zwischen ihren beiden Kindern, angeblich nur wegen der GKS. Sie hat dank Utrogest ihren beiden Kinder und hat es bis zur 12. SSW eingenommen. Aber nun zu Dir: Hattest Du die FG zwischen Deinen Kindern? Sowas hört man nämlich häufig. Sicherlich gibt es auch andere Ursachen für die fehlende weitere Entwicklung, aber wir vermuten eben diese GKS, man weiß es natürlich nicht ganz sicher. Nimmst Du gar kein Utrogest? Ich möchte es gerne wieder nehmen, sobald ich den nächsten normalen Zyklus nach meiner AS habe, also dann Einnahme nach dem ES bis zur Mens, kann doch nicht verkehrt sein, oder was meinst Du? Aber Du könntest schon recht haben, denn vor meiner Tochter hatte ich auch schon diese GKS und als ich dann ss war, waren die Schmierblutungen weg und kamen auch nicht wieder, da war alles ganz sicher trotz der vorangegangenen GKS. Ich meinte das auch so, dass, wenn ich quasi schon VOR der Befruchtung Utrogest genommen hätte, es dann einfach sicherer gewesen wäre. Zumindest hätte ich das Gefühl gehabt und könnte die GKS endgültig ausschließen. So bleibt das nun immer ein Geheimnis. Aber die nächste SS soll ja angeblich sicherer sein nach einer AS, hoffe ich jedenfalls. Kannst Dich ja nochmal melden, ich möchte mich gründlich über alles informieren, um das Ganze besser verarbeiten zu können. Bin auch immer noch traurig und hoffe natürlich, so schnell wie möglich wieder ss zu werden! LG Sandra
Mitglied inaktiv
Hallo Sandra, ich bin aufgrund einer GKS lange nicht schwanger geworden. Feststellen konnte der FA das über eine Blutuntersuchung an bestimmten Zyklustagen (nach dem Eisprung). Ab da sollte ich immer ab Zyklusmitte bis Ende 1 Tablette Utrogest nehmen. Bei Schwangerschaft 2 Tabletten bis zur 12. Woche. Mein Frauenarzt meinte, Utrogest sei wichtig, um die Schwangerschaft zu erhalten (hatte schon 2 FG's). Liebe Grüße Ssonja
Mitglied inaktiv
Und so hört man wieder verschiedene Meinungen! Ich habe SECHS Utrogest (!!) abends vor dem Schlafengehen vaginal eingeführt, aber leider hat es ja nichts mehr gebracht, musste drei Wochen später dann doch noch zur AS. Bin mal gespannt, was meine FÄ jetzt dazu sagen wird, muss am 25.09. zur Nachuntersuchung wegen der AS. LG
Mitglied inaktiv
Hallo, naja, ich bin trotzdem ganz sicher, dass Dein Abort nix mit einer eventuellen GKS zu tun hatte. Studien haben wie gesagt die Wirkungslosigkeit von Utrogest auf die FG-Rate erwiesen. Ich selbst hatte die FG bei der allerersten Schwangerschaft, die nächsten beiden verliefen gut, trotz anfänglicher Schmierblutungen. Es gibt keine Regel, was den Zeitpunkt der FGs angeht. Man kann sie vor, zwischen oder nach zwei (oder drei...) Schwangerschaften kriegen. Alles andere sind Ammenmärchen (angeblicher Wechsel von Schwangerschaften und Fehlgeburten). Meist wiederholen sie sich nicht, die Statistik spricht also für Dich. Dass Frauen zu Fehlgeburten neigen, also mehrere haben, ist sehr selten, davon brauchst Du bei Dir selbst nicht auszugehen. Auch bei Deiner Bekannten ist längst nicht erwiesen, dass das Ganze etwas mit einer GKS zu tun hatte. Es kommen mindestens 500 weitere Gründe in Frage. Es gibt Frauen, bei denen die sehr komplizierte Biochemie der Gebärmutterschleimhaut gestört ist, oder die andere hormonelle Störungen haben. Wenn Du aber Sorge hast, was nachvollziehbar ist, nimm einfach Utrogest ein: In der zweiten Zyklushälfte und in den ersten drei SS-Monaten. Schaden tut es wohl nicht. Hohe Dosen stehen allerdings im Verdacht, eine Virilisierung (Vermännlichung) weiblicher Föten zu verursachen. Normal und risiko-arm ist eine Dosis von ein bis zwei Tabletten täglich. Liebe Grüße, Hexe
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