Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Frage an Dr.Bluni -gehört vielleicht nicht hierher

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Frage an Dr.Bluni -gehört vielleicht nicht hierher

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich bin neu hier und habe ein Problem (vielleicht nur mein Mann?). Deshalb kurz etwas über mich/uns; mein Mann und ich sind seit über 4 Jahren glücklich verheiratet. Vor ca. 61/2 Monaten wurde unsere Maus(Wunschkind) per KS geholt. Darüber war/bin sehr unglücklich, ich habe ab der 32.SSW viel geweint. Leider befindet sich bei uns in der Umgebung kein KKH mit entsprechender BEL-Erfahrung. Nun zu meinem Problem(?)... (ist mir etwas peinlich, sorry) seit dem KS haben mein Mann und ich nicht mehr miteinander geschlafen. Außer etwas Petting läuft bei uns nichts mehr. Wir haben es bisher 2mal versucht, aber ich kann mich nicht fallen lassen. Mein Mann wird langsam etwas ungeduldig und würde ganz gerne mal wieder... Lt. meinem FA (war im Okt. bei ihm) wäre es normal, da ich stille und deshalb viele Frauen weniger Lust empfänden. Trifft dies immer noch zu oder kann es auch etwas anderes sein? Vielen Dank für ihre Antwort. LG Maimami


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Maimami, mit diesem Anliegen sind Sie sicher nicht alleine. Davon können sehr viele Frauen nach der Geburt berichten und hier gibt es ganz sicher die verschiedensten Ausprägungsformen, was die Beeinträchtigung der Lust oder des Wunsches nach Nähe angeht. Dem sollten Sie sich ganz offen stellen und auch darüber reden. der Verlust oder die deutlich Minderung des Bedürfnisses auf ein Sexualleben ist sicher keine untypische Erscheinung, da mit der Mutterrolle doch eine erhebliche Veränderung einhergeht, die auch die Bedürfnisse in dieser Hinsicht nicht selten - zumindest temporär - schwinden lässt. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass da vielleicht noch jemand ist. Sicher wird auch vom Partner eine große Menge an Einfühlungsvermögen, Unterstützung und Zurückhaltung gefordert. Verhütet die Frau oder nimmt sie eine Pille, wäre hier auch immer zu fragen, um welche Methode/Pille handelt es sich, da dieses sich ggf. auch negativ auf die Lust auswirken kann. Sofern ein solcher Zustand über einen längeren Zeitraum anhält, ist neben dem Gespräch zwischen dem Partner und der Frau sicher auch das Gespräch mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und vielleicht befreundeten Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind, zjnächst sehr hilfreich. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, vielen Dank für ihre Rückantwort. Eine Frage hätte ich noch. Könnte die Lustlosigkeit auch von einer nichterkannten Depression herkommen? Ich habe darüber schon ein bischen gelesen und habe mich auch mit meinem Mann darüber unterhalten. Da er bereits einigen Personen (auch eine gute Bekannte von uns) mit Depressionen kennen gelernt hat, meinte er dass ich womöglich eine hätte. Ich war bereits bei meinem FA und habe mich aber nicht getraut ihn daraufhin anzusprechen, auch vor meinem HA traue mich nicht. Können Sie vielleicht aus der Ferne sagen wie hoch die Warscheinlichkeit bei mir ist, dass ich eine Depression habe? Deshalb kurz noch über mich ein paar Infos; als ich 31/2 Jahre alt war hatte ich mit meinen Eltern einen schweren Autounfall bei dem mein Vater (heute Schwerbehindert und Frührentner) und auch ich (wäre angeblich fast verblutet, lt. meiner Mutter, in den KKH-Unterlagen steht aber nichts von einer evtl. Bluttransfusion) beinahe ums Leben gekommen wären. Meine Mutter hatte "nur" Prellungen und keine Knochenbrüche so wie wir. In den darauffolgenden Jahren habe ich mich oft in den Schlaf geweint (meistens aus immer wieder versch. Gründen). Auch sonst war/bin ich manchmal ziemlich nah am Wasser gebaut. Meine SS verlief gut (soweit ich es beurteilen kann). Ich hatte einige Male Blutungen um den 3. und 4. SS-Monat und war auch 1 Woche in der Klinik. Allerdings bekam ich von meinem FA ein Beschäftigungsverbot wg. Mobbing ausgestellt. Das wurde durch den Medizinischen Dienst (wohne in BW) aufgehoben und in Krankheit umgeschrieben. Am Anfang meiner SS wachte ich oft nachts ganz verschwitzt auf, weil ich Albträume hatte. In diesen Träumen kam immer wieder ein KS (welcher dann auch leider Realität wurde) und ein Krankenhaus drin vor. Da das Forum anonym ist fällt es mir auch leichter meine Gefühle "in Worte" zu fassen, Menschen gegenüber kann ich meine Gefühle häufig schlecht beschreiben. Mein Mann meint oft ich sei ein stilles Wasser, wenn ich das ein oder andere sage, mache oder in die Realtität umgesetzt habe. Ich hoffe sie können wir nochmals helfen. LG Maimami


Mitglied inaktiv

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Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass ich momentan nicht verhüte. Also ich nehme keine Pille, habe keine Spirale oder besitze einen Ring(?)


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