Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Folsäure

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Folsäure

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich habe mir im Nov. die Spirale ziehen lassen...wir möchten gerne noch ein 2. Kind. Nun hat mir mein FA gesagt, dass ich ruhig schon Folsäure nehmen könnte....was ich auch während der Schwangerschaft meiner 1. Tochter genommen habe (Femibion Plus). Jetzt sagte mir meine Heilpraktikerin dass es eigentlich heute unnötig ist dieses "PLUS" - JOD -. Ich habe in der Apotheke nur eine Folsäure Lutschtablette bekommen bzw....die haben mir FOLPLus empfohlen. Auch als ich gesagt habe dass da Vit. B6 und Vit B12 in anderen Dosen enthalten ist, sagten sie mir dass das in der Schwangerschaft nichts machen würde...Aber in Fem. sind nur 2,6 in FOlPlus 4 mg pro Tablette B6 und auch anderen stärkere Werte bei dem B12....wie sehen sie das???? Schadet es wirklich nicht...???? Vielen Dank im voraus Kerstin


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Sophia, wenn die Aussage der Heilpraktikerin ist, dass eine Jodidsubstitution in der Schwangerschaft nicht nötig ist, dann besteht bei ihr sicher ein "gewisses" Informationsdefizit, dem man aber schnell abhelfen kann :) Sofern es um die Frage geht, was an Mineralstoffen und Vitaminen schon bei Kinderwunsch bzw. in der Schwangerschaft ratsam ist, so kann man sagen, dass in jedem Fall frühzeitig schon die Einnahme von Folsäure (0,4 mg/Tag) und Jodid (200 Mikrogramm/Tag - sofern keine Schilddrüsenerkrankung vorliegt), empfehlenswert ist. Liegt bei der Frau ein Risiko für eine Neuralrohrfehlbildung (familiäre Belastung und/oder Kind mit offenem Rücken/Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) vor oder nimmt sie z.B. Medikamente gegen eine Epilepsie ein, sollten vorsorglich 5mg Folsäure pro Tag eingenommen werden. Außerdem hat sich die prophylaktische Einnahme von Magnesium als sinnvoll erwiesen. Es sind 300 mg/Tag bzw. 15 mmol/Tag zu empfehlen. In oraler Verabreichungsform kann dieses problemlos gesteigert werden, da die einzige Nebenwirkung bei zu hoher Dosierung der Durchfall ist. Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen diese empfohlene Tagesdosis auch über die Ernährung nicht erreicht wird und es deshalb in der Schwangerschaft mehr als ratsam ist, dieses zuzuführen. Die Folsäure sollte in jedem Fall in den ersten 3-4 Monaten der Schwangerschaft eingenommen werden. Neuere Untersuchungen stützen die Vermutung, dass eine gute Versorgung mit Folsäure in der Frühschwangerschaft das Risiko für Neuralrohrschäden, d. h. einen offenen Rücken des Kindes, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und ähnliche Fehlbildungen mindert. Die offizielle Empfehlung, die auch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE: www.dge.de) herausgegeben wird, ist, dass die Frau (sofern keine Schilddrüsenerkrankung vorliegt) schon mit Kinderwunsch und natürlich während der Schwangerschaft und Stillzeit täglich 200 Mikrogramm Jodid zusätzlich substituiert, unabhängig von der Ernährung oder Einnahme von jodiertem Salz. Die Vorteile für das Kind liegen hier wissenschaftlich in vielen Studien erwiesen eindeutig auf der Hand. Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an Jod. Ein Jodmangel kann sich nicht nur an einer Vergrößerung der Schilddrüse zeigen, sondern hat für Schwangere noch schwerwiegendere Folgen. Ein Jodmangel des ungeborenen Kindes beeinträchtigt seine Entwicklung weitreichend. Die Neugeborenen zeigen eine verlängerte Neugeborenengelbsucht, sind trinkfaul und bewegungsarm. Wenn die Diagnose nicht frühzeitig gestellt wird, kann sich das Vollbild des Kretinismus (dysproportionierter Zwergwuchs mit Intelligenzeinschränkung) entwickeln. VB


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