Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, im Juli fliege ich für 10 Tage nach Spanien, dann werde ich 17. / 18. SSW sein. Mit meinem Gynäkologen habe ich darüber schon gesprochen. Bisher verlief meine Schwangerschaft (11. SSW) problemlos, also sieht er dort keine Bedenken. Man muss dazu sagen, dass wir in einer Ferienwohnung wohnen, das heißt ich kann mich jederzeit hinlegen und den Urlaub in Ruhe genießen. Nun hat meine Freundin gefragt, ob ich ein paar Tage vor dieser Reise mit ihr nach München (von Hannover)fliege, 16 SSW. Dort wollen wir einen Freund besuchen. Sie hat mir versprochen, dass wir morgens erst in Ruhe frühstücken wollen und dann in Ruhe etwas unternehmen. Auf keinen Fall möchte sie den ganzen Tag unterwegs sein. Nun meine Frage an Sie: Wird die Kurzreise anch München vielleicht doch zu viel? Kann dieser zweite Flug dem Kind schaden? Vorausgesetzt wird natürlich, dass ich mich gut fühle, ich tagsüber viel trinke und wir uns zwischendurch immer ein wenig ausruhen. Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit freundliche Grüßen Anja
hallo Anja, Zum Fliegen/Langzeitflügen kann man zunächst mal folgendes sagen: die Ansicht, dass die Frau in der Früh-schwangerschaft nicht fliegen darf, ist wissenschaftlich nicht belegt und deshalb kann man eine Schwangere ohne Beschwerden, auch in der Frühschwangerschaft sogar einen Langstreckenflug machen lassen. Es sei denn es gäbe aus frauenärztlicher Sicht aufgrund einer Risikogravidität Einwände. Die Studien können keine Schäden bei Kindern nachweisen, aber offensichtlich werden hier immer noch anders lautende Informationen herausgegeben. Bei Langstreckenflügen bitte an die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, Magnesium, viel Bewegung und evt. Kompressionsstrümpfe denken. Patientinnen in Terminnähe, laut Reglement der Lufthansa ab der abgeschlossenen 35.SSW, und solche mit einer Risikoschwangerschaft, sollten nicht mehr fliegen bzw. bedürfen eines ärztlichen Attestes. Relative Kontraindikationen für das Fliegen -Flug in Terminnähe -anamnestisch Neigung zu Aborten und Frühgeburten -starker Nikotinabusus -ausgeprägte Anämie -kardiopulmonale Erkrankung -Angst beim Fliegen -mehr als 120000 Flugkilometer pro Jahr Wenn hier also nichts gegen das Fliegen spricht, ist meist auch nichts gegen einen zweiten Flug einzuwenden. Dieses sollte Sie aber mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin besprechen. VB