Ich habe schon 2 Kinder. Beim 2. war ich bei 36.SSW noch beim Arzt und Blutdruck war gut, wie schon die ganze Schwangerschaft ueber. Bin in der 37.SSW umgezogen und 10 Tage vor ET kamen die Moebel und ich habe mitgeholfen. Bin dann zur Routineuntersuchung (zu neuem Doktor) am gleichen Tag und mein Blutdruck war super hoch. Sie meinten Gestose und haben sofort einen KS gemacht. Ich hatte keine weiteren Symptome einer Gestose und nun frage ich mich doch, ob sie den hohen Blutdruck, der wahrscheinlich von dem Umzughelfen kam, als Gestose gewertet haben?!?!
Ist das moeglich, dass man eine Gestose von einem Moment auf den anderen entwickelt (die Aerztin kannte meinen bisherigen Schwangerschaftsverlauf nicht und innerhalb einer halben Stunde hatte ich eine KS), oder kann es vielleicht an dem ganzen Umzugstress gelegen haben, denn bei beiden Kindern hatte ich guten Blutdruck die ganze Schwangerschaft ueber.
Was meinen Sie, ist eine solche Verwechslung moeglich?
PS. Ich hatte zwar meinen Mutterpass dabei, aber es hat sie nicht gross interessiert, weil sie es eh nicht haetten lesen koennen (USA).
von
DasDickerchen
am 31.07.2011, 20:01
Antwort auf:
Falsche Gestose-Diagnose?
Hallo,
wir wissen, dass sich ein Schwangerschaftsbluthochdruck und/oder eine Präaklampsie ("Gestose") auch mal sehr schnell entwickeln kann und dann auch dazu führen kann, dass die Situation konservativ nicht mehr beherrschbar ist und insofern dann der Kaiserschnitt das Mittel der Wahl ist, um das Leben von Mutter und Kind nicht zu gefährden.
Oft ist es aber so, dass sich schon Hinweiszeichen finden und die Situation kontinuierlich schlechter wird.
Dazu dienen dann klinische Hinweiszeichen, wie der Blutdruck Wassereinlagerungen, Eiweißausscheidungen größeren Ausmaßes im Urin, die Ergebnisse im Ultraschall u. Doppler und ggf. auch Laborergebnisse.
Sofern sich "nur" ein sehr hoher Blutdruck findet, aber alle anderen Befunde normal sind, wird aber sicher jede Klinik zunächst mal versucht sein, diesen mit Tabletten und ggf. intravenös zu senken.
Wenn sich dieses aber nicht umsetzen lässt, bleibt nur die Entbindung oder Einleitung der Geburt.
Insofern ist es so gar nicht nachzuvollziehen, wie genau die Entscheidungsfindung seinerzeit gelaufen ist.
Viel wichtiger ist es aber, dass für eine kommende Schwangerschaft schon vor der Schwangerschaft genau nach dem Blutdruck geschaut wird, im Zweifelsfall über den Hausarzt ein Blutdrucktagesprofil erstellt wird und dass sich dann Ihre Frauenärztin/Frauenarzt rechtzeitig mit der Klinik zum optimalen Management abstimmt, wozu auch rechtzeitige Dopplerkontrollen gehören würden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 01.08.2011