Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

erneute Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: erneute Schwangerschaft

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Sehr geehrter Dr. Bluni, in meiner ersten SS ging so ziemlich alles schief. Ich hatte vorzeitige Wehen, musste ab der 24.SSW im Krankenhaus liegen, hatte verkürzten Gebärmutterhals und eine Harnwegsinfektion. Bevor sich das Kind gedreht hat, sah man die Fruchtblase mit einem Füßchen. Außerdem zeigten die Blutwerte eine Entzündung an, so dass ich im Krankenhaus viel Antibiotika nehmen musste. In der 36+2 ist unser Sohn dann gesund zur Welt gekommen. Meine Frage: Wenn ich noch einmal schwanger werden möchte, wie stehen die Chancen, dass die Schwangerschaft besser verläuft? Damals hatte ich ziemlich viel Stress. Könnte das der Auslöser dafür gewesen sein? Sollte ich auf eine zweite Schwangerschaft lieber verzichten? Danke für Ihre Einschätzung. Maxi


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Maxi, 1.eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. 2. unter normalen Umständen wirkt sich alltäglicher Stress nicht negativ auf das Ungeborene aus. Bei extremen Stresssituationen oder entsprechender Belastung - auch seelischer Art – kann es hingegen vermehrt zu Frühgeburtsbestrebungen kommen. VB


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