Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

erneute Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: erneute Schwangerschaft

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Hallo Herr Dr. Bluni, zwar steht im moment keine neue schwangerschaft an hab aber dennoch eine frage. meine letzte schwangerschaft wurde in der 32+3 per sectio beendet, weil mein kleiner mann absolut unterversorgt war, die plazenta inzuffizient und in der nabelschnur die durchblutung schon mit rückläufig bezeichnet wurde. der kleine kam mit einem gewicht von 1285 gramm zur welt. meine frage ist ob ich bei einer weiteren schwangerschaft als risikopatientin gelte oder nicht. da hab ich grad noch eine frage. die entbindung ist jetzt genau 13 wochen her, ich stille nicht, und von meiner periode ist meilenweit nichts in sicht. da eine erneute ss ausgeschlossen werden kann ist meine frage ob ich nun zum gyn gehen sollte oder noch warten kann und wenn ich gehe was gibt es da für möglichkeiten, damit meine periode kommt. ein schönes wochenende wünsch ich ihnen noch bis dahin lg tanja


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Tanja, 1. ja, die folgende Schwangerschaft würde berechtigterweise als Risikoschwangerschaft einzustufen sein. 2. das Ereignis einer solch späten Fehlgeburt ist ein sehr trauriges Ereignis für die Betroffenen, aber nicht immer lassen sich hier Ursachen finden. Dieses auch trotz einer eventuellen Obduktion des Kindes. Dabei ist die Plazentainsuffizienz eine der häufigen Ursachen und gerade in der 25.SSW ist die Sterberate der Kinder eben noch sehr hoch, auch, weil sie besonders anfällig für Erkrankungen und Infektionen sind. Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, dass er nicht mehr in der Lage ist, das Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand). Gehäuft finden wir diese bei Mehrlingsschwangerschaften, Präeklampsie („Gestose“) oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes. Ein zahlenmäßiges Risiko können wir nicht benennen, was die Wiederholungswahrscheinlichkeit angeht, aber in jedem Fall sind rechtzeitige Doppler-Kontrollen durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik sinnvoll und wenn sich Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben, wird das Kontrollintervall entsprechend eng gesteckt werden müssen. 3. auch ohne Stillen kann es manchmal 2-3 Monate dauern, dass die Blutung nicht kommt. Wenn Sie beschwerdefrei sind und sicher keine Schwangerschaft vorliegt, kann meist auch diese Zeit gewartet werden. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


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