Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Entbidnung nach Längsschnitt

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Entbidnung nach Längsschnitt

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Hallo, ich hoffe ich bin hier richtig. Ich habe vor 8 Jahren Drillinge in Nigeria zur Welt gebracht. Ich war in der 32 SSW, jedoch waren 2 der Babys extrem zurück in der größe und gewicht (670 und 810 Gramm), die beiden verstarben 12 Stunden und 7 Tage nach der Geburt. Meine Tochter wog 1010 Gramm und ist Heute topfit. Die Entbindung erfolgte per Längsschnitt, jedoch nicht so, wie es hier übich zu sein scheint, vom nabel bis Schambein sondern von ungefähr RB-3 bis Schambein. Die Narbe ist auch überhaupt nicht schön, total "wulstig" und schief. Ich hatte ungefähr 6 Monate starke Schmerzen in der narbengegend, da sich diese auch entzündet hatte und ein teil wieder eröffnet und gereinigt werden musste. In Nigeria riet man mir damals streng von einer weiteren SS ab.Nun bin ich seit 2 Jahren zurück in Deutschland und hätte schon noch einen Kinderwunsch... meinen sie in Deutschland wäre es möglich ohne allzugroße Risiken eine erneute SS zu wagen? Müsste der KS wieder Längs erfolgen? Könnte die Narbe dabei korrigiert werden? Ich habe auch große Angst davor wieder Mehrlinge zu erwarten, da ich damal spontan mit 3en Schwanger wurde. Wie ist der Fachausdrück für einen Längs KS(besonders wenn die Narbe so lang ist wie meine?)? Ich würde gerne googlen aber die ergebnisse sind nicht so berauschend.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. 2. wenn die Gebärmutter per Längsschnitt eröffnet wurde, dann kann jede folgende Schwangerschaft eigentlich nur per Kaiserschnitt beendet werden, da das Rupturrisiko (Risiko des Reißens der Gebärmutter) hier deutlich höher ist. Dieses wird zumindest von den meisten Experten so empfohlen. Dabei ist aber nicht zwingend,dass dann auch wieder ein Längsschnitt der Gebärmutter erfolgt. VB


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