Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Einnahme Folsan 0,4 mg

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Einnahme Folsan 0,4 mg

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Hallo Dr. Bluni ich bin jetzt in der 13. Schwangerschaftswoche. Ich habe erst ab der 9. SSW von meiner Ärztin gesagt bekommen, dass ich Folsan einnehmen soll. Nach der Gebrauchanweisung sollte man dies bis zur 12Schwangerschaftswoche einnehmen. Soll ich damit aufhören.? Ich mache mir sorgen, weil viele Schwangere doch bereits mit der Zufuhr von Vitaminen Folsäure mit Beginn der Schwangerschaft schon beginnen. Was kann ich meinem Kind noch gutes tun? Ich versuche mich möglich gesund und Abwechsungsreich zu ernähren. . Danke schon mal jetzt für die Antwort


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Trixi, es ist sicher immer am besten, wenn die Folsäure schon mit Absetzen der verhütenden Maßnahmen und dann in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft eingenommen wird. Dieses klappt aber nicht immer und dennoch müssen die Frauen sich keine Sorgen machen, da es sich um eine rein prophylaktische Maßnahme handelt. Sofern keine Schilddrüsenfunktionstörung vorliegt, ist aber auch die vorsorgliche Einnahme von Jodid wichtig: die neuesten Empfehlungen sprechen sich dafür aus, dass die Frau (sofern keine Schilddrüsenerkrankung vorliegt) schon mit Kinderwunsch und natürlich während der Schwangerschaft und Stillzeit täglich etwa 100 (–150) μg Jod pro Tag in Tablettenform für die Schwangerschaft und Stillzeit zusätzlich substituiert, unabhängig von der Ernährung oder Einnahme von jodiertem Salz. Bei Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf. Die Vorteile einer Jodidsubstitution sind wissenschaftlich in vielen Studien erwiesen: Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an Jod. Ein Jodmangel kann sich nicht nur an einer Vergrößerung der Schilddrüse zeigen, sondern kann für die schwangere Frau auch bedeutende Folgen haben. Ein Jodmangel des ungeborenen Kindes beeinträchtigt seine Entwicklung weitreichend. Die Neugeborenen können eine verlängerte Neugeborenengelbsucht zeigen und trinkfaul und bewegungsarm sein. Wenn die Diagnose nicht frühzeitig gestellt wird, kann sich dieses auf die weitere körperliche und neurologische Entwicklung auswirken. VB


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