Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Dopplerwerte bei Zwillingen

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Dopplerwerte bei Zwillingen

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Hallo, ich bin mittlerweile ebi 30+6. Der Doppler wurde bei 30+2 gefertigt. Wir wurden bei 2. Screening 5 Tage vordatiert, da die Kinder so groß waren. Nun ergaben sich folgende Werte: Kind 1 Gewicht (Einzelwerte nicht relevant, oder??) 1514g Kind 2 Gewicht 1352g Die Kinder wurden als unauffällig beurteilt. Nun zu der Versorgung: Fetus 1 A.umbilicalis: PI: 0,99 Aorta fetalis 1,92 Fetus 2 A.umbilicalis: PI:0,79 Aorta fetalis: 1,35 Doppler maternaler Gefäße: A.uterina links. PI:0,60 rechts PI:0,31 Die Werte des linken Kindes (Kind 2 ) sind in einer Grafik stets im unteren Grenzbereich eingeordnet. Heißt das, dass die Versorgung des Kindes lediglich "grenzwertig" ist?? Ist er deswegen auf einmal leichter als sein Bruder? Ab wann sollte man sich Gedanken machen? Vielen Dank, Liebe Grüße, Julia


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Julia, eine Interpretation solch isolierter Werte, ohne, dass man den Gesamtzusammenhang und den US-Befund kennt, kann ein Aussenstehender nicht vornehmen. Dieses sollte und kann auch nur der durchführende Arzt. Dieses allein schon deshalb, um Missinterpretationen, die sich hier ergeben können, zu vermeiden. sicher sind gerade Mehrlinge besonders aufmerksam zu beobachten, das sich bei Ihnen noch eher eine Unterversorgung mit Wachstumsminderung (Plazentainsuffizienz) einstellen kann. Aber, zur Einschätzung der Prognose gelten die gleichen Kriterien, wie für Einlinge: Gewisse Differenzen im Ultraschall können zu jedem Zeitpunkt immer mal vorkommen, ohne dass dem eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Sschwangerschafts-Alters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw, warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung abklären, warum das so ist. Und hier ist bei Mehrlingen meist auch der Spezialist für Ultraschall gefragt. Bei einer Wachstumsminderung, die 3 Wochen und mehr beträgt, können die Kinder auch in ihrer Versorgung gefährdet sein und hier würde sich in jedem Fall eine Kontrolle per Ultraschall und Doppler durch einen entsprechend qualifizierten Arzt, empfehlen. Und hier sollte dann zunächst mal diese Kontrolle abgewartet werden, bevor man sich sorgt. VB


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