Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Dom. Rep. und schwanger

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Dom. Rep. und schwanger

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Hallo, wir haben Urlaub in der Dom. Rep. gebucht. Nun bin ich schwanger. Ich wäre dann in der 13. Woche. Es gibt da nun drei Probleme, erstens den langen Flug, zweitens ein schlimmer Magen-Darm Virus und drittens die Gefahr einer Malariainfektion. Was würden Sie mir raten? Den Urlaub stornieren oder 8 Tage stressfrei die Seele baumeln lassen? Vielen Dank für Ihre Antwort. MfG Soleminchen


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1.Zum Fliegen/Langzeitflügen kann man folgendes sagen: die Ansicht, dass in der (Früh)-schwangerschaft nicht geflogen werden darf, ist wissenschaftlich nicht belegt und deshalb ist es – fehlende Beschwerden und Risikofaktoren vorausgesetzt - auch in der (Früh)schwangerschaft möglich, zu fliegen, unabhängig von der Entfernung. Es sei denn es gäbe aus frauenärztlicher Sicht auf Grund einer Risikogravidität Einwände. Die Studien können keine Schäden bei Kindern nachweisen, aber offensichtlich werden hier immer noch anders lautende Informationen herausgegeben. Bei Langstreckenflügen bitte an die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, Magnesium, viel Bewegung und evt. Kompressionsstrümpfe denken. Patientinnen in Terminnähe, laut Reglement der Lufthansa ab der abgeschlossenen 35.SSW, und solche mit einer Risikoschwangerschaft, sollten nicht mehr fliegen bzw. bedürfen eines ärztlichen Attestes. Relative Kontraindikationen für das Fliegen: -Flug in Terminnähe -anamnestisch Neigung zu -starker Nikotinabusus -ausgeprägte Anämie -kardiopulmonale Erkrankung -Angst beim Fliegen -mehr als 120000 Flugkilometer pro Jahr Bei Reisen in das außereuropäische Ausland immer daran denken, ggf. eine zusätzliche Auslands-Krankenversicherung abzuschließen, da die Gesetzliche Krankenversicherung hier keine ! Kosten übernimmt und die meisten Privaten Kassen auch nur den in Deutschland üblichen Satz. Sie sollten bei Reisen in (sub)tropische Länder bedenken, dass Länder, in denen ggf. (bitte mit Reisebüro absprechen) entsprechende Prophylaxen für Tropenkrankheiten notwendig sind und in denen die hygienischen Bedingungen Durchfallerkrankungen begünstigen können, nicht zu empfehlen sind. In der Fachliteratur wird immer wieder eingehend darauf verwiesen, dass eine Schwangere möglichst nicht in Malaria-Endemiegebiete reisen sollte. Seitens offizieller Deutscher Stellen, wir die Domenikanische Republik aber als Risikoland für die Malaria angesehen. Im Urlaubsparadies Domenikanische Republik wird inzwischen für bestimmte Touristenressorts eine medikamentöse Prophylaxe gegen Malaria empfohlen. Und dieses von renommierten Instituten, wie der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.V. Sie sagen auf ihrer website, dass auch über bestimmte Touristengebiete hinaus das Risiko für bestimmte Malariaerreger gegeben ist und deshalb eine Prophylaxe erfolgen sollte. Reist die Schwangere dennoch, weil es sich nicht umgehen lässt, sollten durch Expositionsprophylaxe Stiche der dämmerungs-und nachtaktiven Anopheles-Mücken vermieden werden. Dazu dienen ab Einbruch der Dunkelheit lange Hemden, lange Hosen, Strümpfe und Schuhe, Repellentien für Hände und Gesicht und Moskitonetze. Weiteres sollte sicher frühzeitig mit den Ärzten vor Ort besprochen werden. VB


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