Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, habe Ihnen letze Woche schon eine Frage gestellt und bedanke mich ganz herzlich für Ihre Antwort. Jedoch hätte ich noch eine wichtige Frage..Ich hab seit Anfang der Schwangerschaft viel Stress mit meinem Mann gehabt und bin total in Depression geraten so dass ich alles was in der Wohnung war ständig kaputt gemacht hab und Teller,Gläser durch die Gegend geworfen habe.Mittlerweile bin ich in der 32.Woche und erst seit 2 Wochen ist alles wieder ok aber vorher war ich ständig am Weinen und Schreien wegen Beziehungsstress. Könnten Sie mir bitte sagen,ob dies vielleicht seelisch und geistlich meinem baby geschadet haben könnte???Mein Mann meint,dass ich dran schuld sein werde,wenn das Kind seelisch und geistlich nicht normal zur Welt kommt.Habe nun grosse Angst,dass es meinem Kind nicht gut geht. Bitte helfen Sie mir... Mit freundlichen Grüssen Sajanora
Hallo, zunächst einmal kann ich Sie dahingehend beruhigen, dass sich dieses auf das Kind selbst nicht negativ auswirkt. Wenn man(n) es auch kaum glauben mag, die Facetten der Veränderungen der Frau in der Schwangerschaft und im Wochenbett, können sehr vielgestaltig sein und sogar soweit reichen, dass man überzeugt ist, dass es ein grundsätzliches Problem vorliegt, was es aber meist nicht ist. Ganz wichtig ist der offene Austausch über die Gefühle, das Gespräch mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin, aber auch die Bereitschaft des Partners, sich dessen anzunehmen. Diese emotionalen Veränderungen führen in manchen Fällen auch zu einer gesteigerten Nervosität, einer geringeren Frustrationstoleranz, möglichen Überreaktionen den Kindern oder dem Partner gegenüber, wie auch depressiven Verstimmungen. Mit der Mutterrolle geht nun doch eine erhebliche Veränderung einher, die auch den Umgang mit solchen alltäglichen Stresssituationen nicht selten - zumindest temporär - verändert. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass man hier auch entsprechend reagieren sollte. Erfahrungsgemäß legt sich dieses Problem nach der Entbindung oder auch nach dem Wochenbett. Der Tipp ist hier, sich dessen erst mal bewusst zu werden, darüber zu sprechen und dann den Tagesablauf vielleicht umzugestalten, zu versuchen, in bestimmten Situationen anders zu reagieren. Dazu bedarf es manchmal eines richtigen Kampfes mit sich selbst. Autogenes Training kann dabei helfen, solche Situationen besser zu meistern. VB