Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Cytomegalie - Risikosituation?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Cytomegalie - Risikosituation?

SalomeH

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Hallo Dr. Bluni, Ich bin zur Zeit in der 27. ssw. Bzgl. Cytomegalie habe ich schon Ihren Beitrag unter dem Stickwort durchgelesen und vermeide enge Kontakte mit Kleinkindern, denn ich bin laut Test hier leider nicht immun. Ich habe hier noch folgende Fragen dazu: 1. Muss eine bestimmt Anzahl von Erregerviren vorhanden sein, um sich zu infizieren, oder reicht in diesem Fall ein einziger Erreger schon für die Infektion aus? 2. Kann man sich über Gegenstände bzw. Dritte in unmittelbarer Reihenfolge infizieren? Folgende Situation ist mir z.B. heute passiert: Ich wollte heiße Maronen vom Stand kaufen. Vor mir war ein Kleinkind (ca. 3) , welches das Geld von der Mutter genommen hat und damit dem Verkäufer bezahlt hat. Der Verkäufer nimmt das Geld vom Kind entgegen. Als ich anschließend daran war, greift er mit den Händen (natürlich ohne Reinigung) zu den Maronen und gab diese dann mir. Diese sind zwar mit Schale, aber bei bestimmten Stellen offen. Ich habe anschließend Rückgeld entgegengenommen und mit den Fingern die Maronen geschält und gegessen (ich hatte meine Hände auch nicht gewaschen, da wir auf der Strasse waren und man in dieser Situation normalerweise Hände nicht vorher noch irgendwo abwaschen). Würden Sie diese Situation als gefährlich bezeichnen bzw. besteht Anlass, einen erneuten Test durchführen zu lassen? (Ich meine hier wegen Kleinkind => Geld => Verkäufer => Maronen => ich) Ich weiß dass es eine sehr alltägliche Situation ist und normalerweise würde ich keine einzige Sekunde Gedanken daran verschwenden. Nur es ist für mich seit der Schwangerschaft alles sehr schwer einzuschätzen, ob bestimmte Situationen gefährlich sind oder nicht. Daher wäre ich sehr froh über eine Antwort von Ihnen. Viele Grüße, Sali


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Salome, 1. einen einzigen Erreger wird es sowieso sicherlich nie geben. 2. zum restlichen Teil Ihrer Frage zu dieser sehr seltenen Infektionen der Schwangerschaft hatte ich ihn ja bereits den Tipp gegeben, einmal unsere Informationstext zu lesen. Dort finden Sie auch die Situationen beschrieben, die wirklich von klinischer Bedeutung sind. VG


SalomeH

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Lieber Dr. Bluni, Wie ich eingangs beschrieben habe, habe ich den Informationstext bereits durchgelesen. Es stand in dem Text: "...Gleiches sollte erfolgen beim oder nach dem Umgang mit Gegenständen, die speichelbesetzt sein könnten...". Und meine Frage betrifft daher vereinfacht gesagt, ob durch diese Münze, falls sie speichelbesetzt ist (z.B. weil das Kind sich die Finger vorher in den Mund hatte), Krankheitserreger über den Verkäufer auf mich übertragen werden kann, oder ist die Menge dann so gering, dass dies vernachlässigbar sein wird. Ich wollte anhand Ihrer Einschätzung entscheiden, ob ich bei meinem FA einen neuen Test anfordern soll. Viele Grüße, Salome


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Salome, Sie werden im Leben selbstverständlich nie jegliches Restrisiko ausschließen können, wenn Sie sich nicht für den Rest der Schwangerschaft in Quarantäne begeben möchten. Und insofern lässt sich ein solches Restrisiko für die beschriebene Situation prinzipiell auch nie ausschließen, wenn es auch vernachlässigbar gering sein wird. VB


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