Fiona321
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin in der 25. Ssw, habe ein Kleinkind von fast 2 Jahren und große Angst vor einer Ansteckung mit Cytomegalie. Ich halte mich an die mir bekannten Vorgaben (Kind nicht direkt auf den Mund küssen, nicht den gleichen Löffel benutzen, gründlich Händewaschen, etc.), jedoch beschäftigt mich folgendes Ereignis: Gestern bekam ich von meinem Kind unerwartet einen feuchten Kuss direkt auf den Mund, was sich leider nicht verhindern ließ. Ich habe danach gleich meine Lippen mit einem Desinfektionstuch gereinigt. Besteht trotzdem die Gefahr, dass ich mich mit Cytomegalie hätte anstecken können? Ich bin zurzeit leider sehr stark erkältet, sodass meine Immunabwehr geschwächt ist. Ob mein Kind das Virus hat, weiß ich nicht. Es hat überwiegend auf dem Spielplatz Kontakt zu anderen Kindern. Vor 9 Tagen hatten wir jedoch Besuch von zwei Kleinkindern, von denen eines in den Kindergarten geht. Die drei Kinder haben sich ständig gegenseitig angesabberte Sachen in den Mund gesteckt und obwohl ich ständig dabei war und aufgepasst habe, ging es oft so schnell, dass ich es nicht mehr verhindern konnte. Mein Kind hätte sich also an diesem Tag durchaus mit Cytomegalie anstecken können. 1. Könnte mein Kind sich bereits nach 9 Tagen mit Cytomegalie angesteckt haben? Symptome hat es bisher nicht, doch soweit ich weiß, muss das auch nicht sein? 2. Könnte mein Kind wiederum mich bereits jetzt mit dem Virus anstecken, sofern es sich vor 9 Tagen infiziert hat? 3. Wie leicht überträgt sich das Virus generell? Ich versuche, wie gesagt, alle Regeln einzuhalten, doch manches kann ich leider einfach nicht beeinflussen bzw. verhindern, wie z. B. angenießt werden o. ä. Ich hoffe sehr, dass meine Panik unbegründet ist und ich mir keine Sorgen mehr machen muss... Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort! Viele Grüße, Fiona
Hallo Fiona, 1. für die persönliche Situation können wir von hier aus grundsätzlich natürlich nicht jedes Restrisiko des täglich vermeintlich gefährlichen Lebens ausschließen 2. das bedeutet, dass Sie im Zweifel in Absprache mit einem Ihrer behandelnden Ärzte die Situation noch einmal überprüfen lassen 3. Sofern keine Immunität vorliegt und die Schwangere sich an die Empfehlungen hinsichtlich der Hygiene erhält, wird dadurch sicherlich das Restrisiko auf ein Minimum heruntergefahren werden können. Umfassend beschrieben sind diese Empfehlungen in unserer Stichwortsuche unter dem Stichwort Zytomegalie 4. liegt keine Immunität vor, dann sollte der Immunstatus in einem Abstand von etwa 4-6 Wochen bis etwa zur 24 Woche überprüft werden (diese dann allerdings als Privatleistung) 5. Natürliches jedem von uns klar, dass es gerade beim regelmäßigen Umgang mit solchen kleinen Kindern nie eine absolute Sicherheit geben kann. Dass es eben auch das Leben. VB