Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

CTG

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: CTG

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, Ich hatte heute CTG und mache mir nun doch Sorgen... Hier mal die Werte (31+6, Gewicht ca. 2316g): 132 für ca 20 min, dann ein Weckversuch, Wert ging auf 134. Dann Untersuchung, neuer Termin vereinbart für 2 Stunden später. Wert da: 131-146, mal hoch auf 156, ich habe dabei gemerkt wie er sich bewegt, meistens war es um 144-146, aber auch öfters mal nur 128, UC waren bis 26. Morgen soll ich nochmal hin. Was soll ich nun davon halten? Kann es sein, d ass es dem Kleinen schlecht geht, vielleicht Plazenteninsuffizienz? Noch hat mein FA nichts gesagt, ich denkem, er will erst nochmal kucken, falls er ggf. etwas komisches bemerkt um mich nicht zu beunruhigen. Worauf muss ich mich einstellen? Zervix ist bei 2,1 Ich habe keine Lust, übers WE ins KKH zu müssen... Stimmt mit meinem Krümel was nicht oder sind das noch normale Werte und mein FA ist einfach übervorsichtig? Welche Chancen hätte mein Kleiner, falls er geholt werden müsste, da er nicht richtig versorgt wird?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. eine Interpretation eines CTG-Verlaufes ist sicher von hier aus generell nicht möglich. Jeder erfahrene Geburtshelfer weiß, dass es dicke Bücher zu diesem Thema gibt und dass man ein CTG immer nur aus der Kenntnis des Gesamtzusammenhangs beschreiben kann und dazu gehört neben der kindlichen Herzfrequenz, die Frage nach kindlicher Aktivität, Wehen, der Bewegung innerhalb der Herzaktionen ("Oszillation") und Dauer etwaiger Veränderungen. Es sollte also immer der Fachkraft überlassen werden, ein solches CTG zu interpretieren und hier kann die Schwangere sich auch mal ein solches beschreiben lassen oder zeigen lassen, wie eines aussieht, dass man beanstanden würde. 2. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden. In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. VB


Mitglied inaktiv

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Zuerst einmal Danke für ihre Antwort. Ich muss jetzt aber doch nochmal konkret nachfragen: So wie ich jetzt zwischen ihren Zeilen herauslese, ist mein GMH mit 2,1 für 31+6 deutlich zu kurz und auch die Tatsache, dass er sich gar nicht bewegt hat und dadurch das CTG auf 132 blieb nicht so wirklich gut? Er lies sich ja auch trotz Weckversuch mit Bauchrütteln nicht wecken und der Wert blieb mit 134 ja immer noch niedrig und gleich... Zusammenziehen des Bauches habe ich schon, während des CTG war es sehr entspannt, trotzdem schlug es auf 26. Deutet das denn schon auf vorzeitige Wehen hin? Wie hoch wäre dennd er Ausschlag, der vorzeitige Wehen anzeigt? Liegt die Tatsache, dass ich morgen zur Nachkontrolle soll also eher an dem UC-Wert oder dem konstant (zu) ruhigen Kind?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, da haben Sie meine Ausführungen sicher überinterpretiert: eine Länge von weniger als 2,5 Zentimetern ist auffällig. Zum CTG _befund kann hier nur ein Untersucher vor Ort etwas sagen. VB


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