Mitglied inaktiv
Hallo, habe eine dringende Frage. Habe ein CT im Bauchraum machen müssen und habe jetzt erfahren das ich schwanger bin. Das CT fand in der 3. Schwangerschaftswoche statt. Hat das der Entwicklung des Kindes geschadet? Was kann passieren? Spätschäden?
Hallo, 1.grundsätzlich können Röntgenstrahlen die Erbsubstanz der weiblichen Eizellen und die Frucht beeinträchtigen und ein Computertomogramm (CT) ist gegenüber anderen Röntgenverfahren mit einer höheren Strahlenbelastung verbunden. 2.Um aber einigermaßen beurteilen zu können, welche Strahlendosis verabreicht wurde, und ob hiervon überhaupt ein Risiko zu erwarten ist, kann sollte mit den Radiologen geklärt werden, welche Untersuchungen konkret gelaufen sind, ob eine Bleischürze verwandt wurde, was meist anzunehmen ist. Dann kann mit der behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt abgestimmt werden, ob irgendwelche zusätzlichen, pränataldiagnostischen Maßnahmen zu ergreifen sind, wobei es sicher wichtig ist, zu wissen, dass auch hier gewisse Risiken für Erkrankungen im Kindesalter nicht erfasst werden können. Die Bleischürze bietet hier in jedem Fall schon einen sehr guten Schutz vor etwaigen Strahlen. Weiterhin kann ich auf die Informationen der Strahlenschutzkommission verweisen, die unter der Internetadresse http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_15072009_RSII2170272.htm (letzter Abruf:25.09.2014) die jeweiligen Belastungen und das Vorgehen beim Röntgen in der Schwangerschaft beschreibt. Dort heißt es auf Seite 11: "Sollte es zu einer unbeabsichtigten Strahlenexposition eines Embryos oder Feten kommen, rechtfertigt das minimale Risiko auch höherer Dosen gewöhnlich den Einsatz invasiver diagnostischer Prozeduren (wie Amniozentesen) am Fetus wegen des damit verbundenen noch höheren Risikos nicht. Der anwendende Arzt sollte allerdings auf Basis der Expositionsdaten eine individuelle Analyse erstellen und mit der Mutter besprechen. Bei dieser Risikoabschätzung können Experten für medizinischen Strahlenschutz helfen." Aus strahlenbiologischen Erkenntnissen kann es bei höheren Dosen (50 mSv ist die Dosis, die noch akzeptabel erscheint) in der Blastogenese (vor der Implantation der Eizelle) im Rahmen eines Strahlenschadens oft zum Keimtod kommen. Insofern werden die Radiologen vor Ort konkret etwas zu der Strahlenbelastung sagen können, der Sie zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft ausgesetzt waren. Liebe Grüße VB