Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Condylome in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Condylome in der Schwangerschaft

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Hallo Dr. Bluni! Ich bin schwanger, in der 6. SSW. Ich hatte vor einiger Zeit Condylome im Intimbereich, die mir operativ entfernt wurden. Nun ist es so, das ich wieder welche habe. Ich war heute zur ersten Vorsorge bei meiner Frauenärztin, und sie hat sich diesbezügich irgendwie nicht richtig geäußert. Sie sagte, daß die Condylome auf jeden Fall wieder entfernt werden müßten, doch damit würde sie bis ca zur 12. - 13. SSW warten. Ich DÜRFTE auf keinen Fall mit der Entfernung warten, bis ich entbunden habe. Ich meine, bis zur Entbindung dauert es ja eh´noch sehr lange. Aber warum könnte ich nicht damit warten? WAS genau ist an den Condylomen so "schlimm"? Ist bzw wäre eine Vollnarkose nicht ziemlich schädlich für´s Baby? Ich mache mir starke Sorgen! Vielen lieben Dank im voraus! LG Jessica


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Jessica, bei HPV (Human Papilloma Virus), handelt es sich um eine Gruppe von über 100 miteinander verwandter Virustypen, bei denen einige Untergruppen Warzen im Genitalbereich hervorrufen, während andere HPV-Stämme Warzen an Händen und Füssen hervorrufen. Im Genitalbereich werden die sichtbaren Warzen Kondylome genannt. Sie treten nicht bei jedem HPV-Infizierten auf; viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie Kondylome haben. die Feigwarzen/Kondylome wachsen über längere Zeit und wenn es vereinzelte sind, was der Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort sicher einschätzen kann, würde man sie vorher oder erst bei der Geburt entfernen. Nur wenn innerhalb kurzer Zeit auch in der Scheide mehrere entstehen würden, bestände Handlungsbedarf. Liegen in der Scheide größere Mengen von Kondylomen vor, so wird von einigen Fachvertretern empfohlen, sich über den Entbindungsmodus - vaginal versus Kaiserschnitt - Gedanken zu machen. Dieses, weil es bei einer solchen Ansammlung zur Übertragung auf das Kind mit Papillombildung im Rachenbereich kommen kann. Ein solches Risiko kann selbstverständlich auch bei nur geringer Besiedlung nie ausgeschlossen werden, weshalb Sie am besten mit der Entbindungsklinik vor Ort über die Entscheidung sprechen, wie das Kind auf die Welt kommen soll. VB


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