Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Cefaclor und Mucosolvan

Frage: Cefaclor und Mucosolvan

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Lieber Herr Dr. Bluni, seit über einer Woche plage ich mich mit einer heftigen Erkältung inkl. Entzündung der Nebenhöhlen. Mein FA hat mich krank geschrieben und mir ein Antibiotikum und einen Schleimlöser verschrieben. Trotzdem bin ich in Sorge, da ja die ersten drei Moante noch nicht herum sind. Sind Cefaclor und/oder Mucosolvan in der (Früh-)SS bedenklich? Gibt es ansonsten Tipps zum Schleimlösen(inhaliere schon wie wild mit Sole, hilft aber nix)? Cefaclor nehme ich schon seit Montag, an die Mucosolvan-Tropfen traue ich mich einfach nicht heran... Wäre dankbar für Ihre Erfahrungen/Hinweise zu den gen. Medikamenten. Danke und viele Grüße Jo, 12. SSW, + Anne *04.09.01


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Jo, Cephalosporine, wie Cephaclor sind plazentagängig.Ausreichende Erfahrungen über die Anw. beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte keine Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen. Insofern kann man sie unter strenger Indikationsstellung anwenden. Gleiches gilt für Mucosulvan. Es gilt zwar die Devise, dass während der Schwangerschaft möglichst keine Medikamente eingenommen werden sollten, aber bei leichteren Beschwerden muß man diese nicht unbedingt unbehandelt lassen. Mit Hilfe der sogenannten "Hausmittelchen" oder einer kleinen Gruppe bewährter Medikamente lassen sich häufige Gesundheitsstörungen während der Schwangerschaft manchmal gut in Griff bekommen. Fragen Sie zu bewährten Hausmitteln gegen leichte Beschwerden auch Ihre Hebamme und Ihren Hausarzt. Vor jeglicher Medikamenteneinnahme sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden, um auszuschließen, dass eine Situation vorliegt, die eben mehr als nur ein Hausmittelchen erfordert. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (viel trinken) ist bei allen Arten von Atemwegsinfektionen besonders wichtig. Hier empfiehlt sich zum Beispiel warmer Tee oder heisse eine Zitrone . Nach dem 3. Schwangerschaftsmonat sind in Ausnahmefällen bei besonders quälendem, trockenem Husten codeinhaltige Präparate kurzzeitig einsetzbar. Die Einnahme sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt/Ärtzin abgeklärt werden. Bei anderen Substanzen, die vielfach zur Anwendung empfohlen werden, ist vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Auch Inhalationen z.B. mit ätherischen Ölen und Säfte auf pflanzlicher Basis sind meistens erlaubt. Inhalationen, v.a. mit solehaltigen Substanzen lösen auch das Sekret in den Nebenhöhlen und können somit den Schnupfen lindern. Der Hustenreiz selbst läßt sich schon oft mit Eukalyptus-Bonbons, die in den üblichen Mengen unbedenklich sind, beseitigen. Bei bronchitischen Beschwerden gibt es als Hausmittel sind beispielsweise Kartoffelwickel. Diese werden nach dem Kochen zerstampft und dann noch warm in einem Baumwolltuch auf die Brust gelegt. Ähnlich funktionieren Quarkwickel. VB


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