Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni! Ich bin wg. des Blutzuckertests, der leicht erhöht ausfiel nun etwas verunsichert. Der Wert lag ja bei 147 (140 sollten es sein) aber ich war bei der Messung ja auch nicht nüchtern angetreten, weil mir keiner gesagt hat, dass der Test gemacht wird. Also hatte ich morgens meine zwei Honig Toasts und hab in der Praxis 3-4 Icebonbons gelutscht und vor dem Test auch noch 2. Von der Arzthelferin hies es dann, das passt schon. Nun gut. Nun bin ich seit letztem Donnerstag und einem Besuch beim Diabetologen auf einer Dauermessung. Meine morgendlichen Werte liegen zwischen 76 - 83. Der höchste Wert den ich bislang gemessen habe war am Sonntag 1 Std nach dem Frühstück (mit Nutella und Zuckerrübensaft Brötchen sowie einem Joghurt - im übrigen alles Sachen, die ich wohl nicht mehr essen sollte.) bei 149, eine Stunde später (also 2 Std nach dem Frühstück ) bei 107. Die Ärztin hat mir einen Zettel mitgegeben, von Lebensmittel, die ich nicht mehr essen soll, darunter fallen aber auch Milch, Brot, weißer Reis und Nudeln, nebst keinerlei Honig, Marmelade etc. Nun muss ich sagen, ich halte ich das alles für etwas übertrieben, vor allen Dingen, weil ich spätestens nachmittags definitiv irgendwas Süßes zu mir nehmen muss. Obst soll ich nach Möglichkeit keine Bananen und Trauben mehr essen und Äpfel über den Tag verteilen. Ich frage mich allerdings, ob das bei den Werten, die ich messe alles so sinnvoll ist? Ich soll mich ja nun auch abwechslungsreich ernähren, mit Obst, Gemüse und natürlich auch Kohlehydraten - ich kann ja nicht alles weglassen... Die Tagesdurchschnittswerte meiner Messungen (ohne großartig meine Ernährung zu ändern) liegen bisher bei 96-100. Nun meine Frage: Ist das wirklich zu hoch? Und soll ich die Ernährung nun wirklich komplett umstellen? Mein FA sagte mir bei meiner letzten Untersuchung, dass mein Kleiner in der "Norm"-Größe liegt aber etwas mehr wiegen könnte. Ich wäre für eine Einschätzung dankbar. MfG Tanja
Liebe Tanja, richtig ist, dass eine Störung im Blutzuckerhaushalt oder einem Schwangerschaftsdiabetes eine enorme Bedeutung zukommt und aus diesem Grund ist es für Sie besonders wichtig, sich an die Ernährungsempfehlungen zu halten, um einen optimalen Verlauf zu gewährleisten. Eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen lässt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres besprechen Sie bitte mit den Experten vor Ort. Auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf können Sie dazu eine sehr informative Broschüre für Betroffene downloaden. VB
Mitglied inaktiv
Die Diabetologin hat mich gerade angerufen und mir mittgeteilt, dass mein Blutzuckerwert morgens 1 Std. nach dem Frühstück nicht über 130 liegen darf. Der Rest wäre vollkommen egal (sprich Durchschnittswerte etc.). Ich blick da nicht mehr durch und weiß auch ehrlich gesagt nicht mehr, was ich davon nu glauben soll und was nicht, ehrlich gesagt regt mich das alles nur tierisch auf. :(
Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni! Erst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort, die Broschüre hab ich mir heruntergeladen, ausgedruckt und werde sie morgen mit zur Ärztin nehmen. Bis auf ein einziges Mal bei einem einwöchigen Test liegen meine Werte eine Stunde nach dem Essen immer unter 140. Die Werte um die 130 sind nur morgens zu finden. Mittags und Abends liegen diese bei um 120 oder darunter. Diese Werte wiederum entsprechen ja sehr genau den Angaben, die man erreichen soll, deswegen verstehe ich auch nicht, warum meine Ärztin den Wert nun auf 130 gesetzt hat und mir weiterhin mitteilt, das weder der Durchschnitt noch die anderen Werte entscheidend sind. Nur um einmal ein Beispiel zu geben: Nüchtern: 83 1 Std n. d. Frühstück: 134 2 Std n. d. Frühstück: 93 vor dem Mittagessen: 82 1 Std danach: 117 2 Std danach: 98 vor dem Abendessen: 78 1 Std danach: 122 2 Std danach: 112 Sogesehen sind das doch alles Werte, die in der geforderten Norm liegen. Wobei ich mir nicht ganz erklären kann, warum die Werte eine Std nach dem Frühstück immer höher sind, als vergleichsweise die Werte Mittags und Abends. Mir geht es ja nicht darum, dass ich nicht auf biegen und brechen bereit bin etwas zu ändern - dies würde ich zum Wohl des Babys natürlich tun. Momentan fühle ich mich aber eher als könnte meinen Baby jedem Moment etwas schreckliches passieren und dies obwohl doch laut Aussage vieler Stellen und Ärzte alles in Ordnung ist, lediglich meine Diabetes Ärztin sieht eine Gefahr. Ich ernähre mich ansonsten ohnehin fettarm, mit viel Obst und gehe mind. 45 Min pro Tag spazieren, wenn ich nicht gerade wie zurzeit eine starke Erkältung habe. Aber durch diese ganze Geschichte würde ich am liebsten schon gar nichts mehr essen, weil ich nie weiß was davon jetzt gut sein soll und was nicht... macht mich wirklich gerade wahnsinnig... Sollte ich ggf. einfach die Meinung eines zweiten Diabetologen/Arztes einholen? Es hilft ja nichts sich mit der Ärztin weiter zu besprechen, wenn sie eben sagt, kein Wert dürfe über 130 liegen. Gruß Tanja PS. Ich selbst hatte bislang glücklicherweise noch nie Diabetes, hatte vor der Schwangerschaft Normalgewicht und normalen Blutdruck (in der SS eher niedirgen Blutdruck).
Hallo Tanja, wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Werte eigentlich immer im Normbereich liegen, haben Sie natürlich die Möglichkeit, sich eine Zweitmeinung einzuhohlen oder vorher das offene Gespräch dazu zu suchen. VB
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