Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Progesterondosis zu hoch?

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Progesterondosis zu hoch?

Alisa50

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Sehr geehrter Dr. med. Christian Karle, ich bitte Sie herzlich um Ihre zweite Meinung. Ich befinde mich derzeit in der 26. Schwangerschaftswoche. Seit Beginn der Schwangerschaft nehme ich Progesteron in folgender Dosierung ein: •morgens 400 mg Zyklogest vaginal, •abends 400 mg Zyklogest vaginal sowie zusätzlich •abends 200 mg Utrogest oral.   Die Behandlung wurde frühzeitig aufgrund eines retrochorialen Hämatoms im ersten Trimester begonnen, das sich jedoch bis zum Ende des ersten Trimesters vollständig zurückgebildet hat. Aktuell habe ich keine Beschwerden, die Schwangerschaft verläuft bislang unkompliziert, und ich habe keine Blutungen oder Bauchschmerzen. Der Gebärmutterhals ist stabil (etwa 4 cm Länge). Meine Frauenärztin verfolgt einen eher vorsorglichen Ansatz (vermutlich auch aufgrund meines Alters ü.40). Sie möchte die aktuelle Dosis vorerst beibehalten, mit einer möglichen Anpassung nach der 30 oder 32. SSW. Ich bin hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach größtmöglicher Sicherheit für das Kind und einer medizinisch angemessenen Dosierung. In meinem persönlichen Umfeld, unter anderem von meiner Hebamme und im Pränatalzentrum habe ich Hinweise erhalten, dass die aktuelle Dosierung vergleichsweise hoch ist. Meine Sorge ist, ob sich der Gebärmutterhals unter dieser hohen Progesterondosis rechtzeitig für die Geburt vorbereiten und erweichen kann und ob diese Dosierung möglicherweise einen Einfluss auf den natürlichen Geburtsverlauf haben könnte. Daher wende ich mich an Sie mit der Bitte um Ihre fachliche Einschätzung: Was meinen Sie: Ist die Weiterführung dieser hohen Dosis aus Ihrer Sicht medizinisch gerechtfertigt? Ab welcher SSW könnte man Ihrer Meinung nach mit einer Reduktion beginnen – und wie sollte ein sinnvoller Absetzplan aussehen (z. B. in welchen Schritten und über welchen Zeitraum)? Ich danke Ihnen im Voraus herzlich für Ihre Rückmeldung und Ihre Zeit. Mit freundlichen Grüßen Deine Schwangerschaftswoche: 26


Dr. med. Christian Karle

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Guten Morgen,  1000mg Progesteron pro Tag ist keine Dosierung, die aus meiner Sicht zu irgendeinem Zeitpunkt in der Schwangerschaft Sinn macht.  Erst recht nicht bei einer stabilen Situation im 2.und 3. Trimenom.  Ich weiß nicht, welchen Plan ihre Frauenärztin verfolgt, aber eine Reduktion/ Absetzen dieser Medikation sollte mit ihnen besprochen werden. Ich gehe davon aus, dass Sie über Nutzen und Risiko der Behandlung aufgeklärt wurden.  Lassen Sie alle 2 Tage eine Kapsel weg, bis Sie komplett bei 0mg sind.  Besprechen Sie das aber mit ihrer Frauenärztin.  Alles Gute wünscht Ihnen Dr Christian Karle 


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