Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Blutungen durch Bluterguss und Krankenhaus

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Blutungen durch Bluterguss und Krankenhaus

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Guten Morgen Herr Dr Bluni, Ich bin gestern mit Blutungen (11.ssw) ins Krankenhaus und man hat einen kleinen Bluterguss und eine tiefliegende Plazenta festgestellt! Nun soll ich hier bleiben und liegen. Aus Ihrer Erfahrung heraus, muss ich im Krankenhaus liegen oder würde auch eine Schonung zu Hause reichen?Aachen kann man in dem Stadium doch eh nix, ausser Hoffen und Warten, oder? Und zu der Plazenta, ist das eine Gefahr? Bei meiner Tochter war sie Anfangs auch etwas tiefer, ging dann aber hoch! Danke für Ihre Hilfe! Kiara


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Kiara, 1. wenn hiermit ein Bluterguss/Hämatom gemeint ist, was sein kann, so ist dieses gar nicht so selten zu beobachten. Es befindet sich meist neben dem Fruchtsack und wird in vielen Fällen von selbst nach unterschiedlich langer Zeit resorbiert. Die Ursache ist nicht immer eindeutig. Hier können hormonelle Gründe oder plötzliche Blutungen zwischen der Eihaut und der Gebärmutter die Ursache sein. Die Empfehlung lautet: sich möglichst zu schonen mit Verzicht auf Verkehr, Sport und anstrengende Tätigkeiten. Die Einnahme von Magnesium kann hilfreich sein, da die Gebärmutter sich hierunter noch besser beruhigt. Es bedeutet also nicht automatisch, dass es zur Fehlgeburt kommen wird. Die weiteren Kontrollen nach 2-3 Wochen werden dann zeigen, wie sich der Verlauf gestaltet, denn wir können es sonst nicht weiter beeinflussen. 2. wir unterscheiden zwischen einer nur tief und nahe am Muttermund sitzenden Plazenta und derjenigen, die komplett über dem inneren Muttermund sitzt: Plazenta tiefsitzend: Plazentarand ist maximal 5 Zentimeter vom inneren Muttermund entfernt Plazenta praevia marginalis: Die Plazenta erreicht den inneren Muttermund Plazenta praevia partialis: Der Plazentarand überdeckt den inneren Muttermund partiell Plazenta praevia totalis: Die Plazenta liegt komplett über dem inneren Muttermund Die Unterscheidung kann im Ultraschall manchmal Schwierigkeiten bereiten. Wenn es auch in dieser Situation mal bei Anstrengung oder Verkehr aus Randgefäßen bluten kann, so zeigt die Erfahrung, dass die zu einem noch frühen Schwangerschaftszeitpunkt randständige Plazenta häufig mit weiterem Alter der Schwangerschaft nach oben wandert; weg vom inneren Muttermund. Sofern die Frau nicht blutet, können wir sie auch beruhigen. Dabei ist es von Bedeutung, dass sie sich an die Empfehlungen des behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin hält. Welche Empfehlungen hinsichtlich Arbeit und Belastung im Einzelfall ausgesprochen werden sollten, ist am besten individuell, auch abhängig von eventuellen Blutungen zu entscheiden. Die Plazenta praevia kommt in ca.0,3-0,6 Prozent aller Schwangerschaften vor, aber nur in 20 Prozent dieser Fälle liegt sie komplett vor dem Muttermund. In 2-10 Prozent kommt es zu Plazenta-praevia-assoziierten Blutungskomplikationen. Die Ursache für eine Blutung ist entweder die Lösung des Mutterkuchens von seiner Unterlage, Eine Entzündung der Plazenta oder die Ruptur von plazentaren Gefäßen. In Fall einer komplett vor dem inneren Muttermund liegenden Plazenta bestehen geringe Chancen, dass hier eine Änderung der Lage im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eintritt. Je weiter man in der Schwangerschaft und der Diagnose einer Plazenta praevia kommt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit. Darüber hinaus sind die Chancen auf ein sich nach oben Bewegen der Plazenta um so größer, je weiter sie sich vom inneren Muttermund befindet. VB Quellen: Dashe, Jodi S. MD; McIntire, Donald D. PhD; Ramus, Ronald M. MD; Santos-Ramos, Rigoberto MD; Twickler, Diane M. MD, Persistence of Placenta Previa According to Gestational Age at Ultrasound Detection, Obstetrics & Gynecology: May 2002 - Volume 99 - Issue 5, Part 1 - p 692–697 Fuchs, I., Dudenhausen, J. W., Sehouli, J., Henric W. , Störungen der Plazentation und Nabelschnurinsertion, Ultraschall in Med 2008 Landt, S., Schmidt,M., Plazentationsstörungen, Frauenheilkunde up2date 2009; 3(6): 433-444 Strauß, Alexander, Geburtshilfe Basics, Springer-Verlag, 2006


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