Annabell74
Sehr geehrter Dr. Bluni, nach zwei Fehlgeburten in der 9. und 10. Woche habe ich einen schwach positiven Cardiolipin Titer von 31 diagnostiziert bekommen. Während mir die Gynäkologin zur Behandlung mit Blutgerinnungsmitteln ab der nächsten Schwangerschaft rät, hält der Humangenetiker diesen Wert für völlig vernachlässigbar. Ich bin 41, habe bereits eine dreijährige gesunde Tochter (die SS verlief völlig problemfrei) und bei den Föten lagen auch keine genetischen Probleme vor. Ich frage mich nun wie ich mich in der nächsten Schwangerschaft verhalten soll. Vielen Dank für Ihre Antwort. Viele Grüße Annabell
Hallo, so genannte Anti-Cardiolipin-Antikörper (IgG, IgM) können als Risikofaktoren für wiederholte Fehlgeburten, aber auch Thrombosen betrachtet werden. Im Zusammenhang mit wiederholten Fehlgeburt können sie Ausdruck eines Antiphospholipid-Syndroms sein. Jedoch sollten zwei unabhängige Messungen im Abstand von mindestens 12 Wochen durchgeführt werden, da diese Antikörper u.a. auch bei Infektionen auftreten können. Und dieses am besten in einem Gerinnungszentrum. Wenn sich der Verdacht bestätigt, dann kann eine Blutverdünnung in einer kommenden Schwangerschaft ratsam sein. Stimmen Sie sich dazu aber bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. Liebe Grüße VB