Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

blasensprung in der 19+2 ssw!!!

Frage: blasensprung in der 19+2 ssw!!!

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hallo leute, mir ist am 07.05. was passiert was mein Schicksaal verändert hat und mich sehr erlitten hat. Ich habe meinen kleinen Sohn verloren wegen vorzeitiger blasensprung. Ich musste mich entscheiden ob es behindert auf die welt kommen soll. Ich war verzweifelt und so hilfslos. mein Mann und ich haben uns augesprochen und haben uns enschieden das wir dem kind das nicht antuhen können. Ich habe noch ein Sohn der 5 Jahre alt ist den ich auch in der 33. ssw bekommen habe und er ist kerngesund. Aber ich bin soo ratlos.Haben wir die richtige entscheidung gegeben???


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Asla, dieses ist wahrlich eine nicht einfache Entscheidung, die Sie hier zu treffen haben. Dass dieses für Sie sehr belastend ist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Andererseits werden die Ärzte vor Ort sicher mit Ihnen ausführlich über die geringen Chancen gesprochen haben, dass man die Schwangerschaft erhalten kann, oder, dass das Kind bei einer Geburt vor der 25. SSW ggf. mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen hat. Die Ursachen eines Blasensprungs zu diesem frühen Schwangerschaftszeitpunkt sind nicht immer klar. Wenn In dieser Situation werden auch immer genetische Ursachen, Fehlbildungen beim Kind, wie z.B. Herzfehler ebenso auszuschließen sein. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Risikofaktoren wie Infektionen im Bereich der Scheide, das Rauchen und der Sozialstatus und die ein solches Ereignis begünstigen können Wir unterscheiden hinsichtlich einer Frühgeburt Risikofaktoren auf Grund der persönlichen Vorgeschichte (Anamnese) und auf Grund von klinischen Faktoren: 1. persönliche Faktoren aus der Vorgeschichte die mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einhergehen: mütterliches Alter (< 17 Jahre; > 35 Jahre) niedriger Body-Mass-Index (< 19.8 kg /m2) Ethnik (afroamerikanische Rassen) vorangegangene Frühgeburt(en) niedriger sozioökonomischer Status Rauchen/Drogenkonsum Stehende Tätigkeit mütterliche Erkrankungen 2. Klinische Faktoren laufenden Schwangerschaft, die mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einhergehen: Mehr als 6 Kontraktionen > 6 /h Muttermundsweite > 3 cm Verkürzung des Gebärmutterhalses um > 80 % oder weniger als 2,5 cm Blasensprung Blutungen Gebärmutteranomalien Infektion/ bakterielle Besiedlung mütterliche Erkrankungen Mehrlingsschwangerschaft Kindliche Anomalien Plazenta praevia vorzeitige Plazentalösung Die vaginale Infektion ist sicher ein sehr komplexes Geschehen, dass bis heute noch nicht vollständig verstanden wurde. Offensichtlich gibt es bei manchen Frauen Voraussetzungen, die einen manchmal auch schnellen Aufstieg der Infektion begünstigen, was dann die Eihäute in Mitleidenschaft zieht und so dem Blasensprung Vorschub leisten kann. Zwangsläufig wird eine kommende Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit einhergehen, wobei wir dieses nicht allgemein gültig quantifizieren können. Insbesondere dann, wenn Sie bereits eine Frühgeburt vor dieser Schwangerschaft hatten. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


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