Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, mein Kind liegt seit der 27. SSW immer in BEL. Nun bin ich mich gerade am informieren eventuell eine BEL Geburt zu versuchen. In der nächsten Woche habe ich zwei Termine in Krankenhäusern die auch eine BEL Geburt durchführen würden. Nun wollte ich sie im vornherein schon fragen was die Maximale Größe/Gewicht und der maximale KU für eine BEL sind? Da mein kleiner jetzt schon recht groß ist. Ich bin jetzt in der 36. SSW. Ausserdem habe ich gerade nachts sehr starke Schambein und Beckenschmerzen, kann man da etwas machen? Auch beim Laufen habe ich starke schmerzen. Vielen Dank schonmal! Mfg
Hallo, wenn die Kinder sich bis zur 33. SSW nicht gedreht haben und hier auch schon dauerhaft in Beckenendlage liegen, dann sinken die Chancen auf eine spontane Wendung auf ca. 10%. Vorher zu spekulieren über das wenn und aber, ist sicher nicht sinnvoll. 2. bleibt das Kind über die 36. SSW hinaus in BEL liegen, dann ist es in jedem Fall sinnvoll über Frauenärztin/Frauenarzt und einem Geburtsplanungsgspräch mit der die Entbindungsklinik hinsichtlich der Möglichkeiten der Entbindung: Kaiserschnitt oder Spontangeburt zu sprechen. Dabei gehört es dazu, dass Sie von den behandelnden Ärzten über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. In einigen Fällen gibt es aber schon von vornherein klare medizinische Gründe (Kontraindikationen) die gegen den Versuch einer Spontanentbindung sprechen. Bestandteil der Aufklärung sind dann auch die Risiken, die sich insbesondere für das Kind ergeben, wenn eine Spontanentbindung angestrebt wird und die Risiken, die sich vor allem für die Mutter ergeben, wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wird. Unter bestimmten Umständen ist eine planmäßige Spontanentbindung nicht generell ausgeschlossen. Aber es müssen sicher viel Parameter stimmen. Einer von diesen ist eine entsprechende Erfahrung des Geburtshelfers, die Entbindung in einer Klinik, in der auch innerhalb kurzer Zeit ein Team zur Narkose und zum Kaiserschnitt zu Verfügung steht. Und nicht zuletzt die Zustimmung der Eltern zu dem Vorgehen und den damit verbundenen Risiken für das Kind. Wenn das Kind spontan anstatt mit Kaiserschnitt kommen soll, sind hier immer das Risiko eines Sauerstoffmangels und der Verletzung von Nerven im Bereich der Schulter anzuführen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihre behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und der Klinik ab und lassen sich objektiv beraten, damit Sie die für Sie und Ihr Kind beste Entscheidung fällen können. 3 in der renommierten Fachzeitung (Lancet) gab es eine wissenschaftliche Arbeit zu der Frage, was der bessere und empfehlenswerte Entbindungsmodus sei, wenn die Kinder in Beckenendlage liegen ( "Planned caesarean section versus planned vaginal birth for breech presentation at term: a randomised multicentre trial";Mary E Hannah, Walter J Hannah, Sheila A Hewson, Ellen D Hodnett, Saroj Saigal, Andrew R Willan, for the Term Breech Trial Collaborative Group The Lancet; Volume 356 Issue 9239 Page 1375. Zu finden unter http://www.obgyn.med.ualberta.ca/pdf/Suggested%20Readings/JC_TermBreech.pdf In der Untersuchung kam heraus, dass das Risiko für Mutter und Kind praktisch gleich ist und dass man der Frau eher zum primären Kaiserschnitt raten sollte. Das bedeutet aber nicht, dass jetzt zwangsläufig alle Kliniken ihre vielleicht guten und erfolgreichen Erfahrungen über Bord schmeißen müssen, sondern hier sollten solche Erkenntnisse immer kritisch abgewogen und besprochen werden. 4. Schmerzen im Schambein bei Bewegung sind - sofern vorzeitige Wehen und andere Ursachen ausgeschlossen wurden - können auch auf Veränderungen der bindegewebigen und knöchernen Strukturen der Symphyse(nhalterung)zurückzuführen sein. Eine richtige Ruptur der Symphyse oder die Lockerung ist eine bekannte Komplikation mit einer geschätzten Inzidenz von 1:300 bis 1:30.000. In den meisten Fällen hat sich die krankengymnastische Therapie als am sinnvollsten erwiesen. Diese kann ergänzt werden durch entsprechende Medikamente, die in d. Schwangerschaft erlaubt sind. Bei einer Lockerung gelten konservative Maßnahmen als Mittel der Wahl. Eine Konsultation des Orthopäden ist ebenfalls in Erwägung zu ziehen, wobei sich die Versorgung mit einem orthopädisch angepassten Beckengurt sowie Bettruhe bewährt haben. VB
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Nun da ich schon in der 36. Woche bin denke ich nicht, das er sich noch drehen wird. Zumal er auch oft quer liegt anscheinend. Ich habe wie beschrieben am Freitag Termin in der Erlanger Geburtshilfe, die allerdings keine BEL Geburten machen. Mich hätte einfach interessiert ob sie wissen ob es eine Gewichtsbegrenzung gibt und eine KU Begrenzung. Da mein Kind schon um die 3500g wiegt und einen KU von 33cm hat. Mfg
Hallo, nein, dieses wird ganz bestimmt nicht an fixen Werten alleine festgemacht, wenn wir mal von Gewichten deutlich über 4000 Gramm oder einem Kopfumfang von über 37 Zentimetern absehen. VB
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