Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Baden

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Baden

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Hallo erstmal, ich bin noch in der 35+4ssw und ich kann seit einer Woche nicht auf das baden verzichten.Sobald es abend wird habe ich den dran nach einer schönen heissen badewanne.Es ist sehr angenehm aber habe angst das ich darduch wehen auslösen könnte. daher meine frage kann ich täglich mein heisses bad nehmen oder sollte ich lieber versuchen zurrück zuhalten.Ich gehe schon mein leben lang heiss baden kann nich auf normale temperatur gehen sonst ist mir zu kalt. 2Frage: Dann habe ich gelegendlich abends immer ein Stechen in der Scheide dabei eine druck oder ein ziehen im Unterbauch.Was kann das sein? Das ist meine dritte schwangerschaft 1.kind 30.01.2003 spontan entbunden und 2kind 10.11.2004 perkaiserschnitt wegen unterversorgung der plazenta. Frage 3: Kann die Narbe jetzt wieder auf gehen wenn ich normal entbinden möchte? Mit vielen grüssen sylvi


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Liebe Sylvi, 1. in Anlehnung an Studienergebnisse wonach eine erhöhte Körpertemperatur zumindest in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft (Baden heißer als 39 Grad Celsius, Sauna) negative Auswirkungen haben kann, sollte man bei Bedarf darüber sprechen, zumindest in den ersten drei Monaten - nicht wärmer als 38 Grad Celsius baden. Danach ist warmes/heisses Entspannungsbad nicht generell abzulehnen. Es wird auch häufig bei der Aufnahme zur Geburt angeboten und ist hier sicher eine gute, unterstützende Maßnahme. Es sollte jedoch bedacht werden, dass ein zu heißes Bad manchmal unerwartete Kreislaufreaktionen, gerade zum Ende der Schwangerschaft hervorrufen kann. 2. sicher ist es so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit eben völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Ab dem 5./6. Monat können es schon mal leichte Kontraktionen sein - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - die infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden oder zum Beispiel durch zuviel Stress. Hier sind es dann aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Ob es aber vielleicht doch Verhärtungen sind, die eine Bedeutung haben und die vielleicht doch vorzeitigen Wehen entsprechen kann am besten Ihr behandelnder Frauenarzt oder Frauenärztin beurteilen. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden. In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 3. zu beantworten sind bei der Frage, ob bei einer Folgeschwangerschaft erneut ein Kaiserschnitt erfolgt, die folgenden Fragen: 1.warum wurde der Kaiserschnitt gemacht? Wie war der Geburts-und Wehenverlauf? 2. Gibt es bei der folgenden Schwangerschaft besondere, geburtshilfliche Risiken bei der Frau und während der Schwangerschaft? 3. Wie schwer ist das folgende Kind ungefähr bei Geburt? Dieses sollte um die 36. SSW durch Untersuchung und US abgeschätzt werden. 4. Wie sind die Bedürfnisse der Eltern hinsichtlich des Entbindungsmodus? 5. Was empfehlen Frauenarzt/ärztin und die Entbindungsklinik den Eltern? Generell ist es wohl sicher den meisten Fällen möglich, eine vaginale Entbindung spontan, per Saugglocke oder Zange auch nach einem Kaiserschnitt durchzuführen, ohne, dass hier Probleme entstehen. Einen Automatismus: "einmal Kaiserschnitt immer Kaiserschnitt" gibt es nicht. Dieses sollte aber in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und der Entbindungsklinik entschieden werden, wo die Frau sich eigentlich immer vor der Geburt vorstellen sollte und nach einem Kaiserschnitt vielleicht noch mehr, um über die Vor-und Nachteile und auch die möglichen Risiken des ein oder anderen Vorgehens zu sprechen. 4. Man spricht von einer kompletten Ruptur, wenn es zur Zerreißung des Bauchfells über der Gebärmutter (viszerales Peritoneum) mit mit teilweisem Vorfall fetaler Anteile in die Bauchhöhle kommt. Dies bringt eine akute Gefährdung von Mutter und Kind mit sich. Geht die Naht ein wenig auseinander (Nahtdehiszenz), kann dieses ohne Symptome verlaufen. Die Ruptur der Gebärmutter noch während der Schwangerschaft bei regelmäßiger Wehentätigkeit ist offensichtlich so selten, dass es hierzu keine Zahlen in der Literatur gibt, auch wenn die Anzahl der Kaiserschnitte deutlich zugenommen hat. Auch für Schwangere mit mehr als zwei Kaiserschnitten ist der Versuch einer Spontangeburt nicht zwangsläufig mit einem deutliche erhöhten Risiko einer Uterusruptur verbunden sein muss. Ein Auseinanderweichen der Naht findet sich 1,8-5,5% der Fälle bei Zustand nach zwei oder mehr Kaiserschnitten. Eine Narbenruptur fand sich nach einmaligem KS in 0,69%. Insofern wird keine allgemeine Kontrolle in einer noch laufenden Schwangerschaft empfohlen, zumal diese auch nicht immer in der Lage sein wird, die Situation schon im Vorfeld optimal einschätzen zu können. VB


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