Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Baby zu dünn ???

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Baby zu dünn ???

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Hallo Dr. Bluni, ich war gestern im Krankenhaus, da bei mir am 4.4. die Geburt eingeleitet wird. (wg. Gestationsdiabetes). Es wurde nochmal alles ausgemessen. Bei der Diagnose stand dann da: fetales Wachstum zwischen 5.(AU) und 50. Perzentile. Leider sagt mir dass gar nichts. Ach ja und bei dem Wert (KU/AU) kam 1,141 raus. der Abdomenumfang beträgt 297,8 mm. als ich am 1.3 im KH war betrug der Umfang 286,5mm. Das würde ja bedeuten, dass meine Kleine nur 11mm Umfang zugenommen hat (innerhalb von 4 Wochen) ist das normal dass die Babys zum Schluß nicht mehr soviel wachsen ???. Die Ärztin hat außerdem gesagt, dass die Plazenta Grannum 3 hat, dies aber keine Auswirkung auf die Versorgung des Kindes hat. stimmt das denn??? Gehe am Montag wieder zu meiner FÄ, mache mir aber totale Sorgen, dass meine Kleine nicht genug Nährstoffe bekommt. Vielen Dank für Ihren Rat. Jessy und Küks (40 SSW)


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Jessy, der Reifegrad und die Verkalkungen in der Plazenta werden entsprechend der Einteilung nach Grannum beurteilt. Hier wird unter anderem die Ausprägung von Verkalkungen als Kriterium benutzt. Wenn der Sonographiebefund bei nur geringen Verkalkungen ein sonst zeitgerechtes Wachstum anzeigt und auch der Doppler und das CTG in Ordnung sind, besteht zunächst kein Grund zur Sorge. Bei stärkerer Verkalkung schon deutlich vor dem Ende der Schwangerschaft wäre dieses wohl anders zu beurteilen. Insbesondere dann , wenn bestimmte Maße nur der 5. Perzentile entsprechen. Das heißt, dass für dieses Maß etwa 95% der Kinder ein größeres Maß haben. Diesen Zustand beschreiben wir als fetale Wachstumsretardierung und in Zusammenhang mit der Plazenta kann dieses Ausdruck einer Plazentaunterfunktion sein. Hier sind der Doppler-Ultraschall und das CTG die besten Mittel zur Beurteilung des Zustandes des Kindes. Diese Kinder können in ihrer Versorgungslage schon gefährdet sein. Mit der beschriebenen Untersuchungsmethode kann der jeweilige Untersucher/in eben auch im Ultraschall erkennen ob es Hinweise auf eine nicht mehr ausreichende Funktion der Plazenta gibt. Wenn dem so wäre, kann es auch manchmal notwendig werden, die Geburt einzuleiten oder die Schwangerschaft, z.B. per Kaiserschnitt zu beenden. Dieses besprechen Sie am besten via Frauenärztin/Frauenarzt mit einer entsprechend erfahrenen geburtshilflichen Abteilung und hier sollte zumindest Oberarzt/Oberärztin mit Ihnen das Vorgehen erörtern. VB


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