Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin derzeit mit meiner 3. Tochter in der 21. Schwangerschaftswoche schwanger. Vor einigen Tagen war ich beim 2. Screening bei dem mir die Ärztin mitteilte, dass meine uterinen Wert über dem Grenzwert liegen und ich vorsichtshalber ASS100 einnehmen sollte. Die Werte sind wie folgt: A. uterina links: PI 1,06 und RI 0,61 A. uterina rechts: PI 1,40 und RI 0,70 kein notching Sie hat mir dazu noch alle 4 Wochen weitere Doppleruntersuchungen empfohlen. Ich habe natürlich sofort mit meiner behandelnden Frauenärztin gesprochen, die mich sogleich beruhigte und meinte, dass das wahrschl darin liegt, dass mein drittes Kind nun erheblich tiefer liegt und die Gefässe abdrückt. Ich wäre nicht so beunruhigt, wenn nicht bereits meine 2. Schwangerschaft problematisch verlaufen ist und ich ab der 23. Wochen eine starke Gebärmutterhalsverkürzung hatte und dann liegen musste. Dass dieses Kinde deutlich tiefer liegt spüre ich daran, dass ich einen ständigen Druck nach unten habe und meine Symphysenschmerzen nochmal deutlich schlimmer sind. Ausserdem leide ich stark unter Krampfadern. Ich arbeite derzeit noch fast Vollzeit - sitze meist den ganzen Tag im Büro. Der Druck nach unten ist vor allem dann sehr stark, wenn ich am Wochenende zuhause bin, mich viel bewege und meine beiden anderen Kinder trage, was ich natürlich versuche zu vermeiden oder an meinen Mann delegiere. Meine Fragen an Sie: inwieweit sind die Werte oben aussagekräftig? Besteht tatsächlich ein erhöhtes Risiko, dass mein Kind nicht ausreichend versorgt wird. Würde es etwas bringen (das heisst die Gebärmutter und damit auch die Gefässe entlasten), wenn ich mich etwas schone? Kann es sein, dass so etwas in der 3. Schwangerschaft auftritt, aber nicht in den beiden anderen Schwangerschaften? Reicht es aus, wenn ich erst in 2 Wochen wieder untersucht werde? Ausserdem ist mir noch aufgefallen, dass der Verkalkungsgrad meiner Plazenta bereits bei 1 liegt, was in meiner letzten Schwangerschaft zB erst in der 30. SSW der Fall war. Besten Dank für Ihre Antwort im Voraus. NH
Hallo, 1. zu den Werten selbst kann ich so nichts sagen und wenn der Untersucher aber bestätigt, dass die Flusswerte grenzwertig seien, dann kann dieses zumindest Grund für eine erneute Kontrolle sein. 2. zur ASS-Gabe und seiner Indikationen kann ich folgendes sagen: bei der Betreuung von Patienten mit einer vor der 32. SSW aufgetretenen IUGR (Wachstumsretardierung) oder Präeklampsie in der Vorgeschichte wird bei Fehlen einer zugrunde liegenden Erkrankung (Hypertonie, Nierenerkrankung, Diabetes) die prophylaktische Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS, 100 mg einmal täglich abends) empfohlen. Die Wirksamkeit von ASS scheint umso größer zu sein, je eher die Prophylaxe begonnen wird. Aufgrund fehlender Unbedenklichkeitsnachweise wird derzeit die ASS-Gabe erst ab der 12. SSW empfohlen. Auch Patientinnen mit Nachweis eines pathologischen uterinen Doppler-Flussmusters im 2. Trimenon oder bereits nachgewiesener IUGR sollte ASS gegeben werden. Dies geschieht unter der Vorstellung gefäßerweiternder Effekte und der Vermeidung thromboembolischer Ablagerungen in der Plazenta. Im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte die ASS-Gabe (bei hoher Dosierung) wegen des möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus botalli zurückhaltend durchgeführt werden. Darüber hinaus muss eine ASS-Therapie spätestens mit Abschluss der 37.SSW beendet werden, um Blutungskomplikationen unter der Geburt zu vermeiden (Gynäkologe: 2009, 42:219) 3. Ja, körperliche Schonung kann die Durchblutungsverhältnisse in der Tat verbessern. 4. der Reifegrad und die Verkalkungen in der Plazenta wird entsprechend der Einteilung nach Grannum beurteilt. Hier wird unter anderem die Ausprägung von Verkalkungen als Kriterium benutzt. Wenn der Sonographiebefund bei nur geringen Verkalkungen ein sonst zeitgerechtes Wachstum anzeigt und auch der Doppler und insbesondere das CTG in Ordnung sind, besteht zunächst kein Grund zur Sorge. Bei stärkerer Verkalkung schon deutlich vor dem Ende der Schwangerschaft wäre dieses wohl anders zu beurteilen. Hier wäre auch zum Beispiel die Ultraschall-Doppleruntersuchung und das CTG eine Option. Dieses kann im Einzelfall aber nur zwischen der Schwangeren und dem Frauenarzt oder Frauenärztin persönlich besprochen werden. Letztlich hat der behandelnde Arzt über weiterführende Maßnahmen zu entscheiden und kann dieses immer noch am besten beurteilen. Und so kann der Arzt eben auch im Ultraschall sehen, ob das Kind weiter wächst oder nicht. Es gibt also immer wieder mal leichte Verkalkungen, die nicht gleich Grund zur Sorge sind. Und sofern die Frau nicht raucht und sonst sich auch an die Empfehlungen hält, kann sie diesen Ablauf nicht weiter beeinflussen. VB
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