Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Angst vor neuen Fehlbildungen...

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Angst vor neuen Fehlbildungen...

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Hallo, ich bin 21Jahre alt, mein Sohn Julian (20Monate) bekam ich mit 19Jahren. Meine Schwangerschaft verlief super, komplikationslos und die Entbindung dauerte grob 2Std. Nach der Geburt stellte sich raus, das Julian mit Fehlbildungen zur Welt kam. Pierre Robin Sequenz und beidseitige Gaumenspalte (hart-weich Gaumen). Es war ein ziemlich großer Schock für uns, da die SS über alles in Ordnung war. Die Zeit danach war sehr anstrengend, gerade auch weil unsere Kinderklinik sich mit dieser Diagnose nicht auskannte. Als wir dann endlich eine Spezialklinik fanden,ging es endlich bergauf. Julian ist heute motorisch und körperlich altersentsprechend. Nun planen wir ein Geschwisterchen, aber meine Angst ist so groß vor erneuter Fehlbildungen, da es hieß, es kann zu 2-25% der Fall sein das wir nochmal ein Kind bekommen könnten das dieselben bzw. schlimmere Fehlbilungen wie Julian hätte. Ansich wäre das für mich nicht so schlimm, allerdings plagt mich dennoch die Angst davor wie ich das bewältigen soll, da ich schon im betreut wurde als Julian noch auf der Säuglingsintensiv behandelt wurde. Für mich war das alles ziemlich schwer und ich fühlte mich irgendwie als "Versagerin" und hatte tiefe Schuldgefühle Julian gegenüber. Nun meine eigentlich Frage: Wissen Sie zufällig wie meine zweite SS überwacht werden könnte? Kommen zusätzliche Untersuchungen dazu? Ich möchte keine Fruchtwasseruntersuchung oder dergleichen haben. Falls Sie mir Tips geben könnten,wäre ich sehr dankbar. Lieben Gruß aus Franken Steffi mit Julian PS: keine dieser Fehlbildungen sind jemals in meiner Familie aufgetaucht, auch nicht in der meines Mannes


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Steffi, wie ich gerade sehe, habe ich Ihnen am 2.10.2006 auf genau die gleiche Frage schon geantwortet. Auch, was die Frage der Wiederholung angeht: bei dieser Vorgeschichte sind die Ängste schon gut verständlich, die Sie haben. Empfehlenswert ist es hier, dass Sie sich über Frauenärztin/Frauenarzt auch an die Profamilia am Ort wenden. Dort gibt es häufig auch die Möglichkeit einer psychologischen Unterstützung. Was die Frage der Fehlbildung betrifft, kann in jedem Fall eine genetische Beratung sinnvoll sein, die hier das Wiederholungsrisiko einschätzen kann und auch erläutert, ob ggf. gewisse Untersuchungen in der Schwangerschaft, wie ein spezieller Ultraschall um die 20. SSW schon Hinweise ergeben kann. Die Ursachen, des Pierre-Robin-Syndroms sind bis heute nicht vollständig geklärt. Es gibt ein gehäuftes familiäres Vorkommen, dass eine Vererbung annehmen lässt. Wenn Sie aber keine weiterführende Diagnostik in der Schwangerschaft wünschen, wären die Kontrollen, wie bei jeder anderen Schwangeren auch. VB


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