Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Angst+Depression

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Angst+Depression

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Hallo, ich habe seit ca. 2 Wochen Angstzustände und könnte immer nur weinen. Hatte das vor der Schwangerschaft auch schon, wurde aber mit dem Antidepressivum Cipramil behandelt. Habe das Medikament zu Beginn der Schwangerschaft abgesetzt. Musste nun vor 3 Tagen aber wieder damit anfangen, weil die Situation so schlimm war. Habe es vorher aber mit Bädern, Tees usw. probiert. Nun meine Frage gibt es hier noch andere Muttis, die während ihrer Schwangerschaft solche Medis nehmem müssen, oder mussten ? Sind eure Kinder gesund ? Wisst ihr welche Auswirkungen es auf das Kind hat ? Mache mir natürlich dolle Gedanken um die Gesundheit des Babys. Vielen Dank für Eure Beantwortung !! Linda


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Linda, ja, es macht in jedem Fall Sinn und sollte der Frau mit einem derartigen Problem auch dringend angeraten werden, hier frühzeitig eine komeptente Beratung aufzusuchen, wo man dann auch über die Therapie sprechen kann: bei Vorliegen von Depressionen sollte sollte die Frau sich sich in jedem Fall hier mit dem behandelnden Neurologen absprechen, denn im Falle einer behandlungsbedürftigen Depression sollte die Therapie während der Schwangerschaft fortgesetzt werden und die Frau sollte sich hier auch mit dem Neurologen über mögliche Verlaufskontrollen absprechen. Uur medikamentösen Behandlung der Depression in der Schwangerschaft kann man folgendes ausführen: Es können eine Reihe von Substanzen eingesetzt werden. Jedoch sollte die medikamentöse Behandlung zeitlich begrenzt werden, um teratogene und toxische Effekte zu vermeiden. Wenn möglich, sollten aber Antidepressiva in der Schwangerschaft und besonders im ersten Trimenon, also während der Organentwicklung, nur bei schweren Erkrankungen verordnet werden. Besonders empfehlenswert sind die nebenwirkungsärmeren Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Citalopram, Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin). Die sogenannten MAO-Hemmer sind nach wie vor kontraindiziert. Was Neuroleptika anbelangt, so dürfen Butyrophenone während der Schwangerschaft verabreicht werden, ebenso sind Phenothiazine kaum teratogen. Bei Benzodiazepinen besteht eine relative Kontraindikation. Schlafmittel und Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ sollten während des ersten Trimenons gemieden werden und sollten zwei bis drei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin nicht mehr verabreicht werden. Generell sollten in der Schwangerschaft nur bewährte und gut untersuchte Substanzen zur Behandlung der Depression eingesetzt werden. Dieses sollte dann mit dem behandelnden Arzt vor Ort besprochen werden. Wichtig zu erwähnen bleibt auch die Erkenntnis, dass es infolge der postanatalen (nach der Geburt)Depression zu einer gestörten Beziehung zwischen der Mutter und ihrem Kind kommen kann, was wiederum negative Auswirkungen auf die kognitive und emotionale Entwicklung des Kindes haben kann, sofern man von einer rechtzeitigen Therapie absieht. VB


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Grüss Dich... Depressionen,sodass ich Tabletten einnehmen muss,hab ich keine,dennoch wollt ich Dir gern auf Deinen Beitrag anworten. Ich bin eigentlich ein recht lustiger,offener und gutgelaunter Mensch. Als ich von meiner Schwangerschaft,an meinem Geburtstag ,erfuhr,musste ich den ganzen Tag über nur grinsen und war so gut drauf wie nie zuvor. Mein Partner und ich freuen uns wirklich auf unser Baby,aber seit ca.1Woche bin ich wie verändert.Gereizt,sehr launisch,geh meinen Mann nur noch an,sodass wir deswegen Streiten. Wenn ich wüsste,warum dem so ist,würde ich garaniert war daran ändern,da es mich selber sehr belastet und fertig macht.Ein Jeder sagt mir,es liegt an den neuen Umständen,Hormone ect.,aber das wollt ich bis jetzt wohl nicht ganz wahr haben. Du musst Dir vorstellen,ich bin eine taffe,sonst starke,selbstbewusste Frau,die gern alles sofort regelt,egal ob das privat im Haus oder aber beruflich ist und von heut auf morgen,bemerke ich immer mehr,wie"hilflos" ich mich doch momentan fühle. Ich kann nichts kontinuierlich erledigen,ohne das es mich im Unterleib leicht schmerzt,oder aber mir so schlecht ist,sodass ich ständig das Gefühl des Erbrechens in mir trage,ohne jedoch zu brechen und dann immer dieses Völlegefühl,obwohl ich nicht viel zu mir nehme. Das sind alles Fakturen,die an meiner Laune rütteln,in mir Ängste,leichte Depressionen und einfach Gefühle auslösen,die mich ständig zum weinen bringen. Ab und an fühl ich mich auch nutzlos,gar belastend für meinen Partner,obwohl dieser wirklich alles mgl. versucht,damit es mir gut geht.Nur leider gehen durch meine Gefühlsschwankungen seine Kräfte den Bach hinunter. Auch wenn ich Dir auf Deine Frage keine grossartige Hilfe sein konnte,aber Du sollst wissen,das Du mit sowas nicht alleine bist.Manchmal hilft es auch,wenn man sich mit einem Stückchen Schokolade ins Bett legt und es sich vorstellt,wie schön es doch mit dem Baby werden wird oder kann. Ich wünsch Dir jedenfalls alles alles Liebe und bei Bedarf,kannst Du mir auch gern eine Mail schreiben. LG Isabell


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Liebe Isabell, danke für deine Antwort. Genau wie du war ich auch immer eine starke Frau. Ich habe Leistungssport gemacht, studiert und nebenbei gejobbt. Doch auf einmal kamen diese Angstattacken. Ohne zu wissen warum oder vor wem oder was ich Angst hatte. Mein Lebenspartner und ich haben alles mögliche versucht, um die Sache wieder in den Griff zu bekommen.Aber leider ging es nicht, sodass therapeutische und medizinische Hilfe nötig wurden. Nach einiger Zeit war ich fast die alte Linda. Aber dann kamen immer wieder Attacken und ich hatte Angst garnicht mehr ohne Medis leben zu können. Nun ja, dass Baby war nicht geplant, gefreut haben wir uns dann trotzdem. Es ging ja auch alles montelang gut, bis jetzt ( Ende 6. Mon.). Aber trotzdem bin ich schon etwas erleichtert, dass man weiß man ist nicht die Einzige, die sich wie ein Versager vorkommt, und Angst hat sich garnicht richtig auf das Kleine zu freuen. Melde mich später nochmal per email. Danke erstmal für deine Antwort. Liebe Grüße, Linda


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