Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Angstzustände/Depression

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Angstzustände/Depression

Pusteblume2019

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Hallo Hr. Dr. Bluni! Ich bin in der 18.SSW und leide nun wieder vermehrt unter negative Gedanken bzw. Angstzustände! Kurz zu meiner Vorgeschichte... letztes Jahr ab Mai 2018 litt ich unter Angstzusänden, Verlustängste (Depression), ich bin sofort freiwillig in Therapie gegangen. Zusätzlich wurde ich mit einem leichten Antidepressiva unterstützt. Im Mai 2019 habe ich dies unter Aufsicht dann komplett abgesetzt da es mir sehr gut ging. Weiterhin gehe ich aber trotzallem alle paar Monate zu einem kurzen Gespräch zu meinem Therapeuten. Im Juni bekamen mein Partner und ich die erfreuliche Nachricht, dass ich Schwanger bin. Ich fühlte mich sehr gut, nun aber seit ca. 2 Wochen habe ich vermehrt wieder Angstzustände! Angefangen mit der Angst, dass das Herzchen nicht mehr schlagen könnte (Ausgelöst durch eine Aussage von einer Bekannten, dass es bei Ihr in der 9SSW so war und Sie keine Anzeichen hatte, dass dies geschehen sei) ist es mittlerweile soweit, dass ich Angst habe dem Muttersein nicht gewachsen sein zu können. Ich habe Angst davor, dass ich nach der Geburt eine Depression entwickeln könnte und meinem Kind etwas antun könnte. Dieser Gedanke macht mich verrückt und traurig! Was kann ich dagegen tun? Lg Sabrina


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Sabrina, eine solche Situation der Psyche werden wir natürlich sehr ernst nehmen. Sie ist dann Grund dafür, dass eine Patientin wie Sie am besten sehr zeitnah auch durch die Fachärztin/Facharzt für Psychiatrie/Neurologie oder Psychotherapeuten mitbetreut wird. Deshalb sprechen Sie bitte zeitnah mit der Frauenärztin/Frauenarzt über Ihr psychisches Befinden und bitten darum, ob diese sich persönlich um einen zeitnahen Termin in einer ambulanten Einrichtung oder sonst alternativ in einer klinischen Einrichtung bemühen kann. Liebe Grüße VB


Mitglied inaktiv

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Lass dich drücken. Ich kann dir zumindest sagen, dass die Ängste und auch die Panik, dass es dem Baby nicht gut geht, ganz normal sind. Manche Frauen haben das stärker, andere weniger!! Unabhängig von einer Vorgeschichte. Was kannst du tun? Wenn du denkst, dass es dir hilft, kannst du mit deinem FA absprechen, ob ihr alle zwei oder vier Wochen einen kurzen Ultraschall macht, zumindest so lange bis du das Baby spührst. Mein Frauenarzt hat von sich aus immer kurz geschallt, das hat mir persönlich sehr geholfen. Es kann aber natürlich auch sein, dass du es bezahlen musst. Zum anderen gibt es diverse Vorbereitungskurse zum Thema Babypflege, Entwicklung, Stillvorbeteitung, erste Hilfe am Kind usw., vielleicht hilft dir das, wenn du das Gefühl hast, dich auf die neue Rolle vorbereiten zu können. Und du kannst da natürlich dann auch schon alle Fragen stellen. Ich habe viel im Vorfeld gelesen oder andere Muttis gefragt. Wenn man weiß, was auf einen zukommt, hat man vielleicht weniger Angst? Und im Zweifelsfall weißt man dann auch, was zu tun ist, wenn das Baby extrem schreit usw. ... Am besten suchst du dir direkt schon eine Hebamme! Die Hebi ist auch nach der Geburt noch für dich da, die ersten Wochen täglich bis wöchentlich und nach dem 3. Monat bis Ende des 1.Lebensjahres (?) oder Ende der Stillzeit! Du wirst mit der neuen Situation klar kommen, da bin ich mir sicher! Deinen Therapeuten kannst du ja auch noch fragen!!


Banu28

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Hallo, psychische Probleme werden in der Schwangerschaft oft wieder schlimmer, das liegt an den Schwangerschaftshormonen. Hormone sind Botenstoffe, die auch direkt aufs Gehirn wirken. Auch die Schwangerschaft selbst ist natürlich ein großer Lebenseinschnitt, der Angst machen kann, das ist ganz natürlich. Wenn man sowieso schon zu Ängsten neigt, kann sich dies in der Schwangerschaft deutlich verschlimmern. Hinterher wird es aber dann auch wieder besser! Zur Beruhigung: Menschen mit Zwangsgedanken (Furcht, Du könntest Deinem Kind etwas antun) und Angststörungen gelten bei Fachleuten als geradezu gefeit gegen echte psychiatrische Erkrankungen. Du wirst also zwar vielleicht sehr von solchen Gedanken gequält, brauchst aber null Sorge zu haben, diese auch umzusetzen. Das kommt nicht vor. Ich würde mich während der Schwangerschaft, aber auch die ersten Monate danach nochmal therapeutisch begleiten lassen. Das würde Dich sicher sehr entlasten. Es ist gut, in dieser neuen, beängstigenden Lebensphase Begleitung zu haben! Du wirst übrigens vermutlich keine Wochenbettdepression entwickeln. Die trifft nicht vermehrt Leute mit Vorbelastung, sondern meist völlig Unbeleckte, die damit nie gerechnet hätten und noch nie psychische Probleme hatten. Geh mal nicht davon aus, das ist Unsinn. Langfristig ist eine Neigung zu Ängsten, zu negativen Erwartungen und zu Zwangsgedanken natürlich sehr belastend. Sehr gut bewährt hat sich deshalb eine Kombination aus Therapie (als Erste Hilfe) plus einer eigenen Technik, die man selbst im Alltag täglich anwendet und übt, wie z. B. Meditation. Sie ist sehr bewährt gegen Ängste. Forscher konnten hier schon nach wenigen Wochen konsequenten Übens eine deutliche Abnahme von Ängsten beobachten. Es gibt viele gute Bücher mit einfachen Anleitungen für Anfänger. LG


Pusteblume2019

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Hallo! Ich danke euch sehr für eure herzlichen Worte! Diese haben mir mal wieder gezeigt, dass ich mich für diese Gedanken nicht schämen muss, sondern dass es für mich gut war darüber zu sprechen! Mein Therapeut möchte, dass ich vermehrt zusätzlich vor und nach der Geburt zu ihm komme!Meinen nächsten Termin habe ich nun in 2 Wochen, in der Zwischenzeit haben ich und mein Partner uns für einen Urlaub entschieden! Etwas Ruhe und eine andere Umgebung wird mir bestimmt gut tun! Ich habe mir auch eine Hebamme gesucht, nach dem Urlaub werden wir uns ebenfalls treffen bzw. einen Termin vereinbaren für einen Gesprächstermin! Gestern und heute geht es mir besser! Bin für diese Tage sehr dankbar wo ich mich psychisch ein wenig erholen kann! Ich hoffe, dass sich alles zum positiven wendet! Dafür muss ich selbst einiges tun aber dass ist mir bewusst und werde ich auch schaffen! Lg Sabrina


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