Hallo !
Ich hatte letzte Woche sehr starke Unterleibskrämpfe und schmerzen im unteren Teil des Rückens. Der Arzt meinte es könnte Vorwehen sein, die durch eine Infektion ausgelöst wurden. Mit der Baby und Gebärmutter war alles ok. Ich bin erst in der 17 SSW.
Mein Frauenarzt hat festgestellt, dass ich wohl eine Blasenentzuendung habe, meinte ich solle es aber mit Tee und Cranberries versuchen. Am Wochenende wurde es schlechter, hatte Protein und Leukos im Urin. Im Notdienst hat man mir Amoxicillin 1000mg verschrieben.
Ich bin unsicher, ob das Medikament eventuell doch das Kind schädigen kann? Ist die Dosierung 1000mg ok. Ich nehme Mittags eine und vor dem Schlafen gehen - auch in Ordnung? Ich bin etwas verunsichert.
Ich hatte schon viele Blasenentzuendungen bis hin zur Nierenbeckenentzuendung vor meiner Schwangerschaft und weiß auch, dass es gefährlich ist, wenn diese nicht ausheilen.
Haben Sie vielleicht Tipps wie ich mich vor weiteren Infektionen schützen kann?
Seit diesen Vorwehen, habe ich Angst vor einem weiteren Mal, oder gar einer Fehlgeburt. Passiert so was öfter bei Schwangeren? Ist meine erste Schwangerschaft ;)....
Besten Dank im Vorraus.
Viele Grüße
Melma
Mitglied inaktiv - 19.05.2009, 00:30
Antwort auf:
Amoxicillin ratiopharm 1000mg /Harnwegsinfektion
Liebe Melma,
1. grundsätzlich sollte eine Blasenentzündung i.d. Schwangerschaft, auch wenn sie symptomlos verläuft, antibiotisch behandelt werden. Und das ist z.B. mit einem Penicillinpräparat völlig unbedenklich zu jedem Zeitpunkt möglich.
Das Risiko, dass eine solche Entzündung zu einer Beteiligung/Beeinträchtigung der Nierenfunktion der Schwangeren führt und auch mal Langzeitfolgen haben kann oder dass im späteren Verlauf der Schwangerschaft vorzeitige Wehen gefördert werden können, ist hier sicher gegen die möglichen, geringen Nebenwirkungen einer solchen Behandlung aufzuwiegen.
2. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung.
Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt.
In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen.
Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 19.05.2009