Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

AFP

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: AFP

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Sehr geehrter Dr. med. Bluni, ich habe eine Frage.Als ich in der 17.SSW war wurde beim Frauenarzt von mir Blut abgenommen.Ich glaube es war wegen der Untersuchung vom Rückenmark (ob es offen ist oder nicht).Ergebnis ist lt. Mutterpass AFP am 04.12.08 81,1 ng ml. Die Ärztin meinte ist bisschen erhöht, aber noch normal. Was genau bedeutet diese Zahl und ist mein Risiko erhöht. Bin 25 Jahre alt und das wird mein erstes Kind sein. Bitte um Beantwortung. Vielen Dank im Voraus


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, bei der Bestimmung des AFP-Wertes in der Schwangerschaft kommt es weniger auf einen Absolutwert an. Hier wird immer der so genannte Medianwert als Orientierung genommen und wie viel dann das Ergebnis von diesem Medianwert abweicht. Das ist der so genannte MoM, dessen Grenzwert beim 2,5fachen liegt. Insofern lässt sich Ihr Ergebnis von hier aus nicht interpretieren. Das kann am besten das Labor vor Ort. 2. die Bestimmung des Alpha-Fetoproteins im Rahmen der Pränataldiagnostik mit konsekutiver Risikoberatung bezüglich des Vorliegens einer Neuralrohrfehlbildung ist eine Leistung, die zu einer vorher durchgeführten Aufklärung verpflichtet. Durch Bestimmung des AFP (=Alpha-Feto-Protein) im mütterlichen Blut lässt sich bei erhöhten Werten ein Hinweis auf Neuralrohr-Missbildungen (Spina bifida, "offener Rücken") beim Kind ableiten. Da der Wert im mütterlichen Blut durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird, bedeutet ein erhöhter Wert keinesfalls, dass eine Missbildung vorliegt. Hier kann die Bestimmung des Alpa-Fetoproteins per Fruchtwasserpunktion Klarheit bringen und das Kind zudem mittels Ultraschall genau auf Organmissbildungen untersucht werden. Diese sollte dann durch einen dafür entsprechend qualifizierten Untersucher(in) erfolgen. Eine wiederholte Messung ist meines Wissens wenig sinnvoll oder hilfreich! Deutlich erniedrigte Werte werden hingegen mit Erbgutschäden in Verbindung gebracht. Sie können aber auch auf Grund eines falsch eingeschätzten Schwangerschaftsalters (tatsächlich jünger als ursprünglich gedacht) zu Stande kommen. Der Wert selbst ist abhängig von der Schwangerschaftswoche, dem Gewicht der Schwangeren, und der Frage ob Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft. VB


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