Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

2 Fragen

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: 2 Fragen

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Hallo Dr. Bluni, ich habe zwei Fragen an Sie: 1. Ich habe derzeit etwas Zucker im Urin, hatte ich zu Beginn der SS schon (bin jetzt 26.SSW). Wodurch kommt dies zustande? Ich habe keine SS-Diabetes, das wurde vorletzte Woche getestet. 2. Meine Tochter ist ca. zwei Wochen zu groß sagt meine Ärztin. Ist dies ein Problem? Kann dies z.B. bedeuten, dass die Plazenta sie gegen Ende schlechter versorgen wird? Oder dass sie früher kommen wird? Vielen Dank, Tatjana


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Tatjana, 1. besonders in der Endphase der Schwangerschaft kann es es zu einer physiologischen Glucoseausscheidung, bedingt durch die erhöhte Durchlässigkeit der Niere, kommen. Was den Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes in der Schwangerschaft angeht, so haben wir in Deutschland als einer der wenigen Länder in Europa noch immer kein offizielles Nachweisverfahren, wie es von den Fachgesellschaften immer wieder gefordert wird. Das führt dazu, dass ein großer Teil der Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes gar nicht oder zu spät entdeckt wird. Und das mit all den dazugehörigen Folgen. Das was wir in Deutschland im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge dazu anbieten können ist noch immer nur der Zuckernachweis im Urinstix. Diesem Verfahren kommt bei der Suche nach einem Schwangerschaftsdiabetes aber kaum eine Bedeutung zu. Hier sollte mit den Fachleuten vor Ort besser über einen objektivierbaren Test gesprochen werden, mit dem man einen Schwangerschaftsdiabetes ausschließen kann. Dieses wäre z.B. ein oraler Glucosetoleranztest, bei dem der Blutzucker nüchtern und 1 + 2 Stunden nach Trinken einer Zuckerlösung bestimmt wird. 2. besagter Schwangerschaftsdiabetes kann auch mal die URsache dafür sein, dass das Kind seiner Zeit voraus ist. Und, gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob diese schon seit Beginn der Schwe Schwangerschaft vorhanden war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer =leichter oder schwerer! ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. VB


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