Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

2. Fehlgeburt

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: 2. Fehlgeburt

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, auch ich möchte Ihnen heute eine Frage stellen. Ich hatte leider am Mittwoch meine 2. Fehlgeburt. Die 1. Fehlgeburt war im Dezember 2008. Was mich stutzig macht, ist die Tatsache, das beide Fehlgeburten nahezu völlig identisch abgelaufen sind. Die Kinder haben sich zunächst völlig normal entwickelt, der Herzschlag war zu erkennen und die Größe jeweils in Ordnung. Zum jeweils gleichen Zeitpunkt war dann plötzlich kein Herzschlag mehr zu erkennen, einmal war der Embryo 19mm groß, jetzt 20,4 mm. Ich weiss, daß sie aus der Ferne sicher keine Diagnose stellen können. Aber vielleicht haben sie so etwas ja schonmal erlebt und können etwas zu einer möglichen Ursache sagen. Mein Frauenarzt war ziemlich ratlos. Wir haben uns dazu entschlossen, den Embryo genetisch untersuchen zu lassen, obwohl der Arzt davon eigentlich abgeraten hat. Da beide Male so identisch verlaufen sind, habe ich nun natürlich Angst, daß bei uns irgendwie ein "Fehler im Programm" ist, der dafür sorgt, daß die Kinder sich irgendwann nicht mehr entwickeln. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank und Viele Grüße BriniV


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. auch, wenn die Verläufe ähnlich waren, lässt sich daraus keine Ursache ableiten. 2. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Da das Fehlgeburtsrisiko mit jeder Fehlgeburt steigt, wird bei gehäuften Fehlgeburten (habituellen = mehr als dreimal hintereinander) empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Das Fehlgeburtsrisiko beträgt nach nur einer frühen Fehlgeburt etwa 25% und 40 bis 45% nach zwei Fehlgeburten. Gegenstand weiterführender Diagnostik ist die Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern und ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen. Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. VB


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Hallo hat man mal bei dir deine Schilddrüsenwerte abklären lassen ? Eine Kollegin hatte das selbe Schicksal wie du ,bis dann festgestellt wurde das sie eine Unterfunktion der Schilddrüse hat . lg yvonne


Mitglied inaktiv

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Hallo Yvonne, nein, bisher wurde noch gar nichts untersucht. Ist ja bei der 1. Fehlgeburt üblich, daß es einfach für Zufall gehalten wird. Die Diagnostik wird es jetzt gemacht werden, auf unseren Wunsch, weil ja eigentlich auch beim 2. Mal noch von einem Zufall ausgegangen wird. Mich wundert halt so, daß beide FG so identisch abgelaufen sind und ich habe totale Angst, daß wir vielleicht nie ein Baby haben werden, bin ja auch nicht mehr die Jüngste mit 34. Deshalb wollte ich hier mal nachfragen, ob irgendwer schonmal ähnliches gehört hat bzw. ob Dr. Bluni solche Fälle kennt, damit ich mich nicht so arg verrückt mache, bis wir Ergebnisse haben. Aber Deine Antwort ist ja schon mal ein wenig beruhigend, da ich mir bisher fast sicher war, daß das ja nur ein Schaden im Erbgut sein kann. Also lieben Dank dafür und sorry, daß es hier etwas lang geworden ist. LG Brinv


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