Hiwwelkind
Hallo, ich weiß, diese Frage kam hier schon öfter vor, trotzdem bin ich total verunsichert und suche nach einer Antwort in meinem Fall. Ich habe mich Anfang letzten Jahres von meinem Mann getrennt und bin aus dem Haus ausgezogen. Wir haben einen gemeinsamen Sohn (6). Weil ich meinen Sohn nicht komplett aus seinem Umfeld rausreißen wollte, geht er auch weiterhin am Wohnort des Vaters in die Kita und wird im Sommer auch dort zur Schule gehen müssen. Ich hätte ihn gerne in meiner Nähe zur Schule geschickt, meine RA sowie die Beraterin der Trennungsberatung haben mir aber gesagt, dass meine Chancen, das durchzusetzen, eher gering sind. Also muss ich mich wohl damit abfinden. Jetzt steht die Scheidung bevor. Das habe ich meinem Ex-Mann gestern mitgeteilt. Er ist aus allen Wolken gefallen, da er von einer einvernehmlichen Scheidung, bei der ich auf alles verzichte, ausgegangen ist. Das möchte ich aber nicht. Er hat mir daraufhin gedroht, dass es Krieg gibt. Da ich ihm einfach alles zutraue, habe ich jetzt Angst, dass er mir meinen Sohn wegnimmt. Kann er das so einfach? Wir haben gemeinsames Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht. Ich lebe inzwischen in einer neuen Partnerschaft, bin berufstätig, nehme keine Drogen usw. Vielen Dank für Ihre Antwort
Hallo, da Sie anwaltlich vertreten sind, darf ich mich nicht einmischen. Das Kind bleibt immer bei dem, bei dem es bisher seinen Lebensmittelpunkt hatte. Liebe Grüße NB
cube
Wieso sollte er dir dein Kind wegnehmen können? Hat er denn deutlich mehr Zeit, sich zu kümmern und du im Gegenzug nur sehr wenig? Ich gehe auch davon aus, das euer Sohn bei dir lebt und der Vater ihn eben regelmäßig sieht. Was kommen könnte, wäre das Wechselmodell - also zB 1 Woche bei ihm, eine Woche bei dir. Aber auch dazu müsste er eben genügend Zeit haben, ums ich kümmern zu können. Ich glaube nicht, das du dir da Sorgen machen muss. Lass ihn drohen, so viel er will, damit schadet er sich im Zweifelsfall nur selbst.
Hiwwelkind
@cube Mein Sohn ist wegen der Kita weiterhin bei ihm gemeldet, das Wechselmodell haben wir aber schon von Anfang an festgelegt. Und mehr Zeit hat er auch nicht für ihn. Das ist ziemlich ausgewogen.
cube
Bzgl. bei ihm gemeldet - ob das reichen würde, das SG anders zu verteilen, bezweifle ich, kann dazu aber rechtlich nichts sagen. Wenn ihr aber seit knapp 1,5 Jahren eingut laufendes Wechselmodell habt, wird das wohl kein Richter einfach ändern. Da müsste er schon nachweisen können, das du dich nicht ausreichend kümmerst und er das besser könnte. Halte ich für sehr schwierig, wenn es keine gravierenden Vorfälle gab, an denen er das festmachen könnte. Ach so: solltest du anwaltlich bereits vertreten sein, darf Frau Bader dir hier nicht antworten.
Hiwwelkind
@ cube Danke für Deine Antworten. Die haben mir wirklich weitergeholfen. Und ich wusste nicht, dass man mir hier nicht antworten darf, wenn ich anwaltlich schon vertreten bin.
Sternenschnuppe
Wegnehmen sicherlich nicht, aber Du bist ohne Kind ausgezogen, er lebt beim Vater, ist dort gemeldet. Das war kein Fehler, aber in Eurem Fall hast Du damit Fakten geschaffen die Du wohl nicht schaffen wolltest. Im Interesse des Kindes würde ich an Deiner Stelle einen gemeinsamen Termin beim Jugendamt machen um da auf einen Nenner zu kommen.
luvi
Hallo, Wenn ich deine Schilderungen lese, habe ich den Eindruck, du gehst davon aus, dass du irgendwie mehr Anspruch auf das gemeinsame Kind hast. DU willst ihn nicht aus dem vertrauten Umfeld reißen, DU hättest ihn gerne auf eine Schule in deiner Nähe geschickt... Aber warum hattest du diese Pläne? Eigentlich ist es doch total logisch, dass es so gemacht wird, wie es bei euch geregelt wurde. Er ist beim Vater gemeldet, verbringt die Zeit hälftig bei jedem von euch. Bis jetzt scheint das Wechselmodell zu klappen. Euer Kind wird er dir nicht wegnehmen können. Ich gehe davon aus, dass das Wechselmodell so weiterlaufen wird, wie bisher, du aber auch keine besonderen Ansprüche stellen kannst. Das Kind lebt ja bei ihm (laut Wohnsitz). Auf was sollst du laut ihm alles verzichten? LG luvi