Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Anti-D-Prophylaxe - Passieren diese Anti-Körper die Blutschranke?

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Anti-D-Prophylaxe - Passieren diese Anti-Körper die Blutschranke?

Huxux

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Hackelöer, ich habe ein paar Fragen zur Anti-D-Prophylaxe bei Rhesus-negativen Schwangeren. Ich bitte um Entschuldigung für die Textmenge: Werden die gespritzten Anti-Körper genauso wie die körpereigenen Anti-Körper an das Blut des Fötus weitergegeben? Wenn nicht, wie dann? Wikipedia meint: "Diese D-Antikörper können im Gegensatz zu den Erythrozyten als Immunglobuline vom Typ G LEICHT durch die Plazentaschranke in den Blutkreislauf des Kindes übertreten (IgG-Immunglobuline; nach T-Zell-Hilfe und Immunglobulinklassenwechsel der Anti-D-Antikörper von IgM zu IgG)" - Durch das Wort "leicht", durch die T-Zell-Hilfe, den Immuglobinklassenwechsel ist davon auszugehen, dass die gespritzten Antikörper langsamer, aber definitiv ins Kindesblut übergehen? Falls ja, was richten die dort an? Dazu gibt es keine Studien. Aufgrund von "Erfahrungen" ist keine Beeinträchtigung zu erwarten, heißt es. / "konnten keine unerwünschten Wirkungen beobachtet werden, die auf die Verabrei- chung des Produktes zurückzuführen waren" bei der Angabe, dass die Antikörper über die Muttermilch ans Kind gegeben werden. Beide Aussagen sagen lediglich, dass keine unerwünschte Wirkung zum Produkt in Verbindung gebracht werden konnte, schließt diese aber aufgrund der fehlenden Forschung nicht aus, falls ich es nicht falsch verstehe. Soweit ich das alles richtig gelesen habe. Vermutlich wissen Sie zu diesem Punkt also auch keinen Rat. Wie lange verweilen eigene und gespritzte Anti-Körper im Blut der Mutter? Wenn deren Aufgabe beendet und altes Fremdblut bekämpft wurde, müssten die sich doch eigentlich zurückziehen, soweit nix neues kommt? Müsste das Mutterblut nicht auch Anti-Körper gegen die fremden Anti-Körper bilden? - Laut Fachinformation von Rhophylac 300 können allergische oder anaphylaktischen Reaktionen auftreten so wie Hämolyse. Bezahlt die Krankenkasse eine DNA-Blutgruppenbestimmung des Fötus durch die Mutterblut-Entnahme und falls nein, wieviel kostet das? Mit freundlichen Grüßen Rhesus-negative Mutter mit 2. Schwangerschaft


Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

Beitrag melden

Hallo Huxus, Da Sie sich ja über Wikipedia schon informiert haben, können Ihnen weitergehende Informationen nur noch von einem Blutgruppenspezialisten gegeben werden.Den finden Sie in der örtlichen Blutbank oder Humangenetik.Jedenfalls kann die Anti-D Gabe weder Ihr Kind schädigen noch müssen Sie mit schweren Reaktionen rechnen.Diese betreffen eigentlich nur Schwangere mit seltenen anderen Erkrankungen. Die Kosten eines DNA-Testes müssen Sie oder Ihr Arzt mit dem Labor klären,die Kostenübernahme mit dem zuständigen Sachbearbeiter Ihrer Krankenkasse. Alles Gute Prof.Hackelöer


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.