Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Doris Plath:

Wie kann ich meinen 2,5 Jahre alten Sohn an "harte Kost" heranführen?

Frage: Wie kann ich meinen 2,5 Jahre alten Sohn an "harte Kost" heranführen?

BensMama2010

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Hallo, ich bin heute erneut vom Kindergarten angesprochen worden, dass mein Sohn sehr sehr verwaschen spricht. Wir waren diesbezüglich auch bereits bei der Kinderärztin - Hören ist in Ordnung - es liegt wohl an der mangelnden Kaumuskulatur. Als Hintergrundsinfo: ich konnte meinen Sohn aufgrund von Milchmangel nicht stillen, er bekam einen Mix aus abgepumpter Muttermilch und Flaschenmilch. Den Schnuller haben wir ihm bereits seit ein paar Wochen fast komplett abgewöhnt - er benötigt ihn nur noch nachts. Auf Grund eines hyperreagiblen Bronchialsystems war er das letzte Jahr mehrfach stationär wegen Lungenentzündungen im KH. Der Breikoststart begann mit ca. 7 Monaten und klappte von Anfang an hervorragend. Er ist schon immer ein sehr guter Esser gewesen und probiert auch gerne etwas Neues aus (Info des KiGas). In der Zwischenzeit ist es aber nun so, dass er alles was hart ist, verweigert. Nudeln und Reis mit Soße und vorallem Fleisch und Wurst haben es ihm angetan. Ein Apfel oder eine Birne, hin und wieder mal eine Banane auch gerne. Aber Gemüse geht gar nicht. Höchstens gekocht und da dann auch am Besten in einer Soße versteckt. Trinken tut er vorwiegend aus seiner Flasche und das auch reichlich. Er kann allerdings auch aus dem Glas trinken. Strohhalm geht nicht. Nun soll er aber seine Kaumuskulatur trainieren - nur wie? Die Tipps mit Karotte und/oder Brotrinde gehen nicht. Mein Mann und ich sind etwas ratlos.....und momentan ist die Kinderärztin im Urlaub. Haben Sie mir einen Rat, oder Tipps? Vielen lieben Dank. LG


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Liebe „BensMama2010“, es freut mich, dass Sie uns mit dieser Frage Ihr Vertrauen schenken. Um, wie in Ihrem Fall angebracht, die Kaumuskulatur zu trainieren, sind medizinische und fachtherapeutische Übungen sinnvoll. Hier bin ich jedoch überfragt. Allgemein ist es natürlich so, dass alles was wir (ab)beißen und kauen müssen, die Kaumuskeln beansprucht. Sie schreiben, alles was hart ist, verweigert Ihr Sohn mittlerweile. Besonders Gemüse. Gehen Sie hier mal nicht den großen Sprung von weich zu gleich hart (roh). Schaffen Sie einen Übergang, in dem Sie das Gemüse dünsten. Ruhig zunächst noch mehr. Auch die Stückchen können Ihrem Kleinen am Anfang noch entgegenkommen und dann immer grober werden. Schummeln Sie was davon unter die geliebten Beilagen mit Soße. Bieten Sie es hübsch arrangiert auf einem Teller zum Zulangen für zwischendurch an. Essen Sie gemeinsam am Tisch, greifen Sie selbst beherzt zu und kauen Sie dabei genüsslich. Wie sieht es mit Knabberzeug aus? Z.B. unser Babyzwieback, unsere Reiswaffeln in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die Hirsekringel regen zum Kauen an. Bieten Sie geduldig Lebensmittel zum Kauen und Beißen an, erwarten Sie nicht zu schnell Fortschritte und lassen Sie sich auch nicht zu schnell entmutigen. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Es soll nach wie vor Spaß machen. Und bitte holen Sie sich noch fachspezifische Hilfestellungen. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn von Herzen alles Gute! Doris Plath


BensMama2010

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Hallo Frau Plath, vielen Dank für Ihre Tipps! Zunächst mal - wir sind diesbezüglich schon bereits in "Behandlung". Seine Atemtherapeutin übt mit ihm seit dieser Woche....und hat uns auch einige Tipps gegeben. Der Hinweis mit dem Übergang hat uns hervorragend geholfen - denn ich habe, wie vorgeschlagen - Obst (Golden Delicious, ungeschält) und Gurke (ungeschält) in seinem Schälchen hergerichtet und er hat es angenommen. Zwar noch etwas zögerlicher, aber diese beiden Sachen isst er nun und sind ja von der Konsistenz mittelmäßig hart. Kauen muss er, aber es ist nicht so hart, wie z. B. Karotte. Ein weiterer Tipp von unserer Therapeutin (für alle die es interessiert): das Kind aus einem Glas mit einem Röhrchen trinken lassen. Wir haben von Oma und Opa so ein Glas geschenkt bekommen, wo ein stabiles Röhrchen rundherum geht. Er trinkt mit großer Begeisterung daraus, weil er sehen kann, wie die Flüssigkeit hochsteigt. Wir werden auch mal die Reiswaffeln ausprobieren..... Ich denke wir sind langsam auf dem richtigen Weg......das mit der Geduld ist ein ganz wichtiger Punkt! Vielen Dank. Ich halte Sie gerne auf dem Laufenden..... Liebe Grüße


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Liebe „BensMama2010“, Danke für diese Rückmeldung. Es ist doch immer wieder erstaunlich, was "kleine" Veränderungen oft ausmachen. Und Danke auch für den Tipp mit dem Strohhalm! Auch ich bin sicher, Sie sind mit Ihrem Kleinen in guten Händen und auf dem richtigen Weg. Halten Sie mich gerne auf dem Laufenden! Lieber Gruß Doris Plath


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