Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Was kann ich nur tun?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Was kann ich nur tun?

Lisa777

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`Hallo! Mein Sohn ist jetzt fast 8 1/2 Monate (06.06.geb.) Wir haben mittags einen Brei, der auch schon gut klappt und Abends Grießbrei den er liebt! Ansonsten wird er gestillt! Leider noch oft, Nachts 1-2 mal, zum Frühstück und nachmittags! Das Problem, alles was ich ihm anbiete lehnt er ab, ob Obst mit Müsli oder ähnlichen am Nachmittag, oder Kekse (er hat jetzt schon 6 Zähne - aber feste Nahrung? da würgt er!) Und das schlimmste, er trinkt nix! Mal 10 ml Wasser, aber sonst nix! Habe es mit Saft versucht, mit Tee - dass findet er ganz eklig! Wenn ich mal Morgens das Frühstück weg lasse, also das Stillen und ihm hierfür Obst gebe, ist das wohl ok für ihn, aber dann kommt er nachts noch häufiger! Flasche nimmt er nicht. Haben Trinklernbecher, aber die Fertigmilch - also das Pulver trinkt er nicht - ab wann darf er denn rihctige Milch trinken? Welche würden Sie da denn empfehlen - vielleicht trinkt er die ja dann - dass ich irgendwann vom Stillen weg komme! Lg Lisa


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Liebe Lisa, so wie ich es rauslese, ist es für Sie an der Zeit nun das Stillen zurückzufahren und Ihren Kleinen mehr an feste Speise etc. gewöhnen. Zunächst möchte ich etwas zum zusätzlichen Trinken sagen. Hier liegt es klar auf der Hand. Ihr Kleiner hat einfach keinen oder kaum Durst. Er bekommt noch so viel Muttermilch, da ist er bestens mit Flüssigkeit versorgt. Erst wenn die Ernährung insgesamt fester wird und er im gleichen Zuge weniger Milch trinken wird, wird Ihr Kleiner überhaupt erst anfangen Durst zu empfinden und diesen nach und nach mit Wasser, Tee oder mal Schorle zu stillen. Das heiß er hat jetzt schlicht noch keinen Durst, da er so gut versorgt ist. Also können Sie ihm anbieten was sie wollen. Kuhmilch ist als Trinkmilch erst nach dem ersten Geburtstag geeignet. Aber ich denke nicht, dass es (nur) am Geschmack liegt, warum Ihr Junger die Fertigmilch nicht trinkt. Eine Fertigmilch in der Flasche ist einfach ganz was anderes als Mamas Brust. Bedenken Sie, Ihr Sohn muss von etwas Vertrautem Abschied nehmen, das ihm neben Nahrung auch Geborgenheit und Sicherheit versprach. Und Ihr Kleiner muss sich neben neuem Geschmack auf eine andere Saugtechnik umstellen. Das Trinken am Fläschchen ist anders als das Saugen an der Brust. Manche Kinder brauchen für diese Umstellung einfach etwas Zeit. Da heißt es geduldig, aber ohne Zwang dranzubleiben. Versuchen Sie einmal mit dem Sauger über die Wange Ihres Kleinen zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, hier wird häufig der Saugreflex ausgelöst. Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern. Sie können ja mal ein bisschen Früchte oder Gemüse ins Fläschchen mischen, vielleicht gehts damit besser. Manche Kinder mögen einfach „die Flasche an sich“ nicht. Säuglingsnahrungen (oder Getränke) müssen Sie nicht unbedingt im Fläschchen reichen. Sie können diese ebenso im Becher oder der Tasse anbieten und es gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen, das lernt sich ganz schnell und wird manchmal auch von lang stillenden Müttern mit Erfolg praktiziert. Becher und Tasse müssen erst geduldig eingeübt werden. Auch das dauert etwas, bis Ihr Kleiner verstanden hat, was er damit machen soll. Es hilft den Becher gut voll zu machen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden. Lassen Sie sich nicht entmutigen! Bitte unterstützen Sie Ihren Jungen in dieser Phase. Bieten Sie das Fläschchen geduldig immer wieder an. Es ist letztlich nur Gewohnheitssache. Bestimmt trinkt auch Ihr Schatz bald gerne seine Flaschennahrung. Vergessen Sie das Kuscheln nicht, denn neben der Muttermilch genießt Ihr Baby beim Stillen auch Ihre Wärme und Nähe. Möchten Sie Ihren Kleinen mehr an die feste Kost tagsüber bringen, sollten diese auch konsequent so anbieten. Dafür aber das Stillen in der Nacht reduzieren bzw. aufhören, Ihren Sohn wieder anderweitig in den Schlaf bringen (streicheln, gut zureden…). Denn trinkt er sich weiterhin nachts satt, wird er verständlicherweise am Tag wenig Hunger haben. Möchten Sie hier also eine Veränderung, müssen Sie konsequent handeln. Das geht meist nicht von heute auf morgen und oft nicht ohne Geschrei. Lassen Sie sich nicht zu schnell rumkriegen. Bleiben Sie konsequent, dann werden Sie und Ihr Sohn das bestens meistern. Liebe Grüße sendet Doris Plath


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