Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Was kann ich besser machen das mein Kind mehr isst?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Was kann ich besser machen das mein Kind mehr isst?

PattyZ

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Guten Tag Meine Tochter 8 Monate wird gestillt. Sie verweigert die Flasche komplett, egal welcher Sauger und welche Pulvermilch oder ob abgepumpte Milch. Ich habe mit dem Nachmittagsbrei vor ca 1,5 Monaten angefangen, da hat sie nach ein paar Wochen ca 50 g genommen. Mittlerweile isst sie Mittags ca 130g Fleisch-Gemüsebrei und am Abend Milchgetreidebrei ca 100g. Den Nachmittagsbrei GOB verweigert sie nun komplett, obwohl sie den immer am liebsten mochte. Jetzt stille ich statt dem Brei wieder und warte zwei Woche bevor ich es wieder versuche. Sie ist eine schlechte Esserin und hat nicht wirklich Spass dabei. Ich trau mich auch nicht, ihr mittags mal was anderes zu geben, da ich Angst habe, dass sie den dann auch nicht mehr mag. Nach dem Abendbrei stille ich und auch Vormittags noch. In der Nacht kommt sie dann alle 2-3 Stunden und steht zwischen 5 und 6 auf. Schlafen lege ich sie gegen 19:00 Uhr. Vormittags schläft sie ca 1,5 Stunden und am Nachmittag ca 1 Stunde. Ich bin so müde und kaputt, ich hab auch noch eine 3 jährige Tochter und komme auch untertags nicht zur Ruhe. Was kann ich ändern oder besser machen, dass sie lieber und mehr isst? Und was kann ich machen, dass sie in der Nacht nicht so oft trinken mag? Danke für Ihre Antworten. Liebe Grüsse


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Liebe „PattyZ“, ich kann verstehen, dass Sie sich nach einem angenehmeren Rhythmus sehen. Im Moment denke ich, trinkt sich Ihre Kleine nachts noch gut satt und hat verständlicherweise tagsüber weniger Hunger. Wenn Sie wirklich eine Veränderung möchten, wird das die Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Reduzieren sich die Stillmahlzeiten nachts, wird Ihr Mädchen automatisch das Gewicht mehr auf das feste Essen verlagern. Gehen Sie das langsam aber entschieden an und nehmen Sie sich erst einmal eine Stillmahlzeit nachts vor, bei der die Kleine nicht mehr angelegt wird. Ihr Mädchen kann sich an ein anderes Ritual, wie z.B. leises Sprechen, Streicheln, Schmusetuch mit Geruch von Mama, Schmusetier etc. gewöhnen. Natürlich kann das erst einmal mit etwas unruhigeren Nächten verbunden sein, aber wenn Sie ruhig und konsequent vorgehen, wird sich Ihre Tochter daran gewöhnen. Mit Ihrer Hilfe wird sie es schaffen. Geben Sie sich und der Kleinen Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Helfen Sie Ihrem Mädchen von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz durchschlafen können. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Achten Sie darauf, dass die vorherige Mahlzeit nicht zu nahe am Mittagessen liegt und sich Ihre Kleine da nicht zu sehr satt trinkt. Denn dann ist das Bäuchlein zum Mittag noch voll und es ist verständlich, dass Ihr Mädchen nur eine kleine Menge schafft. Ruhig auch mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihre Kleine nicht weiter essen mag, nicht gleich Milch anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder probieren. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Tochter kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Sie dürfen auch weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) aus der eigenen Küche reichen. Einfach mal auf einem extra Tellerchen zum Zugreifen anbieten. Geben Sie Ihrem Mädchen mal einen eigenen Löffel in die Hand. Auch wenn sie damit zunächst mehr spielt. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Neben zu gelingt es Ihnen bestimmt ihr Brei zu füttern. Fordern und fördern Sie Ihre Tochter! Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihr Freude am gemeinsamen Esstisch vor. Ich bin mir sicher, das spielt sich alles noch ein. Auch wenn Ihr Mädchen es Ihnen nicht gerade leicht macht. Babys können so viel lernen. Auch Ihre Tochter. Unterstützen Sie sie dabei. Oft macht es von einem Tag auf den anderen „klick“ und es klappt. Herzlicher Gruß Doris Plath


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